28.06.2019Claudia Otte
Festplatten mit Kinderpornografie bei 83 jährigem Rentner gefunden
Der Hinweis kam von einem syrischen Familienvater der entsprechende Bilder auf einem ihm , vom Tatverdächtigen ausgehändigten Stick gefunden hatte. Neben behördlichen Dateien die ihm helfen sollten, fand der Syrer die wohl versehentlich nicht gelöschten Fotos. und wandte sich damit sofort an die Polizei. Der tatverdächtige Rentner arbeitete ehrenamtlich in einer Flüchtlingsunterkunft.
Nachdem die Staatsanwaltschaft einen Durchsuchungsbeschluss des hiesigen Ermittlungsrichters erwirkt hatte begannen noch am 25.06.2019 Durchsuchungsmaßnahmen der Polizei im Haus des Tatverdächtigen am Dellbusch in Wuppertal. Im Rahmen der Durchsuchungsmaßnahmen konnte umfangreiches Bildmaterial auf 50 Festplatten, mehreren Laptops und PCs aufgefunden und sichergestellt werden. Hierbei dürfte es sich nach einer ersten Sichtung jedenfalls teilweise um kinderpornografisches Material handeln.
Der 83-Jährige Beschuldigte wurde auf Anordnung der Staatsanwaltschaft vorläufig festgenommen. Ebenfalls ins Visier der Ermittler geriet der in Dortmund lebende 52-jährige Sohn, in dessen ehemaligen Kinderzimmer ebenfalls Bildmaterial aufgefunden werden konnte. Aufgrund des großen Umfangs der Durchsuchungsmaßnahmen wurden diese am 26.06.2019, auch in der Wohnung des 52-jährigen, fortgesetzt. Während die Durchsuchung in Dortmund negativ verlief wurden im Haus des 83-jährigen u.a. auch eine scharfe Schusswaffe (Revolver) sowie Bauteile einer Panzerabwehrrakete (ohne Sprengkopf) aufgefunden und durch den Kampfmittelräumdienst sichergestellt.
In einem Safe befanden sich zahlreiche Zeitungsartikel, darunter auch Berichterstattungen zu vermissten Kindern. Aus diesem Grund wurden mit Unterstützung der Bereitschaftspolizei, der technischen Einsatzeinheit und Diensthundeführern die Suchmaßnahmen auch auf das Grundstück des Beschuldigten ausgeweitet. Hier konnte bislang nichts Verdächtiges festgestellt werden. Der Verdächtige habe beteuert, keinem Kind etwas angetan zu haben. „Wir haben bis jetzt keinen Hinweis, dass es zu einem solchen Delikt gekommen ist“, sagte Oberstaatsanwalt Wolf-Tilman Baumert. Um sicher zu gehen, dass nichts übersehen werde, werde im Garten gegraben.
Wie erste Ermittlungen ergaben, war der Beschuldigte ehrenamtlich in der Hausaufgabenbetreuung tätig. Die Polizei steht in engem Kontakt und Austausch mit den jeweiligen Einrichtungen. Nach jetzigem Stand intensiver kriminalpolizeilicher Ermittlungen, bei denen gestern in der Spitze mehr als 80 Polizeibeamtinnen und -beamte eingebunden waren, liegen derzeit keine Hinweise vor, dass der Beschuldigte Kinder aus den Einrichtungen, in welchen er zuletzt ehrenamtlich beschäftigt war, sexuell missbraucht hat. Bei den besonders aufwändigen Durchsuchungen und Auswertungen der großen Datenmengen werden die Ermittlungen seitens des LKA NRW unterstützt.
Staatsanwaltschaft und Polizei ermitteln mit Nachdruck um den Umfang und die Hintergründe aufzuklären. Die Durchsuchung des Grundstücks des Beschuldigten dauert an. Laut Staatsanwaltschaft ist der Mann gegen Auflagen wieder auf freiem Fuß und befindet sich zur Zeit in einem Krankenhaus. Am heutigen Freitag waren die Bagger und die Beamten noch bis Nachmittags im Einsatz . Es wurde bis jetzt nichts gefunden.
Quelle: Staatsanwaltschaft Wuppertal
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