18.11.2021kathcitykirche
Öffentliches Entzünden der fünften Chanukka-Kerze
Gemeinsam mit der jüdischen Kultusgemeinde Wuppertal lädt die Solidargemeinschaft Wuppertal zum öffentlichen Entzünden der fünften Chanukka-Kerze ein.
Chanukka ist ein jüdisches Fest, das die Wiedereinweihung des zweiten Tempels in Jerusalem im Jahr 164 v.d.Z. vergegenwärtig. Es gehört zu den außerbiblischen Festen. Mit der Wiedereinweihung ist ein „Lichtwunder“ verbunden. Die Menora, der siebenarmige Leuchter im Tempel, sollte eigentlich nie verlöschen. Allerdings war nur noch Öl für einen Tag vorhanden. Für die Herstellung neu geweihten Öls wurden aber acht Tage benötigt. Die Makkabäerbücher berichten, dass wie durch ein Wunder das Licht trotzdem acht Tage brannte, bis neu geweihtes Öl zur Verfügung stand.
In Erinnerung an dieses Ereignis (die Makkabäerbücher gehören zur sog. Septuaginta, der griechischen Übersetzung des Alten Testamentes) feiern Juden das Chanukka-Fest, bei dem an acht Tagen jeweils eine weitere Kerze der Chanukkia, einem achtarmigen Leuchter, entzündet wird. Das Fest selbst findet in zeitlicher Nähe zur christlichen Adventszeit statt, so dass vermutet werden kann, dass die christlichen Lichtbräuche, wie das Entzünden des Adventskranzes, von dem jüdischen Chanukka-Brauch inspiriert wurden. In diesem Jahr fällt Chanukka auf die Zeit vom 28. November 2021 bis zum 6. Dezember 2021. Mit Einbruch der Dunkelheit am Donnerstag, dem 2. Dezember 2021 beginnt also der fünfte Tag. Demzufolge wird die fünfte Chanukka-Kerze entzündet. Dabei werden hebräische Gebete rezitiert. Im Anschluss an das Entzünden der Chanukka-Kerzen singt der Chor der jüdischen Kultusgemeinde jüdische Lieder. Außerdem werden die traditionellen „Sufganiyot“, in Fett gebackene Krapfen verteilt. Außerdem unterstützt Gregor Eisenmann, Visual Artist und diesjähriger Träger des Springmann Preises sowie des Stadtmarketingpreises, die Aktion mit einer Lichtinstallation.
Die im März 2020 in Wuppertal gegründete ‚Solidargemeinschaft Wuppertal‘ ist ein lockerer Bund engagierter Wuppertalerinnen und Wuppertaler, die der bürgerlichen Mitte eine Stimme geben möchte. Ziel ist vor allem die öffentlich wahrnehmbare Positionierung gegen Ausgrenzung und Extremismus, aber auch das soziale Engagement. Zu ihren Zielen gehört insbesondere die Solidarität mit der jüdischen Kultusgemeinde, die Förderung jüdischen Lebens in Wuppertal und die Abwendung von Antisemitismus. Mit der öffentlichen Entzündung der Channuka-Kerzen, die von nun an jährlich stattfinden soll, wird die öffentliche Präsenz jüdischen Lebens unterstützt.
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