Frühjahrsputz ohne Keimkiller
Mit den ersten Sonnenstrahlen wird vielfach gescheuert und gewienert, was der Putzlappen hergibt. Doch wer einen gesunden und sauberen Haushalt vorweisen will, kann chemische Keulen und Keimkiller getrost im Regal stehen lassen. „Der Einsatz von antibakteriellen Reinigungsprodukten ist unnötig und meist auch teuer, außerdem
schädlich für die eigene Gesundheit sowie die Umwelt“, erklärt Anne Wormland-Ciechanowicz, Umweltberaterin der Verbraucherzentrale in Wuppertal. Hier die wichtigsten Tipps:
- Problematisches Sauberkeits-Image: Inhaltsstoffe mit einem vermeintlichen Keimfrei-Faktor sind problematisch für die Haut und fördern die Ausbildung von Allergien. Zudem werden beim Putzen nicht nur krankmachende, sondern auch gesundheitlich unbedenkliche Keime bekämpft. Letztere brauchen wir jedoch, um unsere Abwehrkräfte zu stärken. Desinfizierende Mittel gehören deshalb in Krankenhäuser und nur in Ausnahmefällen in private Haushalte – etwa wenn ein Familienmitglied ansteckend erkrankt ist. Die Konzentration in Haushalts
reinigern ist oft auch zu niedrig, um wirklich desinfizierend zu wirken. Folge: Bakterien wehren sich mit vermehrtem Widerstand gegen den Garaus.
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Ein Trio reicht: Für einen hygienischen und sauberen Haushaltsputz sind keine Spezialmittel nötig. Ein simples Reinigungsmittel sorgt schon über die enthaltenden Tenside, waschaktiven Substanzen, für ausreichende Hygiene. Drei Standardmittel reichen als Reinigungs-Combo völlig aus:
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Allzweck- oder Neutralreiniger vertreiben den Schmutz und Fett von Fußböden sowie von den meisten Oberflächen.
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Zitronensäure oder Essig beseitigen Kalkablagerungen und Harnstein.
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Scheuerpulver oder Kratzschwämme entfernen hartnäckige oder verkrustete
Verschmutzungen. Fenster werden mit Wasser, Abzieher und einem Mikrofasertuch zum Nachpolieren wieder streifenfrei sauber. Putzmittel im Wasser führen häufig nur zu Schlieren auf der Glasscheibe.
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- Simple, aber effektive Keimkiller: Wöchentliches Waschen bei 60 Grad und regelmäßiges Erneuern von Spüllappen, Schwämmen und Handtüchern helfen ebenfalls, die Ausbreitung von Bakterien erfolgreich zu verhindern. Der gleiche Effekt wird erzielt, wenn Hände nach jedem Besuch der Toilette und nach dem Kontakt mit Tieren oder erkrankten Menschen gründlich gewaschen sowie Türen und Türklinken regelmäßig gesäubert werden.
- Wirkungsvolles Putzwerkzeug: Viel Chemie lässt sich mit den richtigen Putzutensilien sparen, so nehmen zum Beispiel Mikrofasertücher den Schmutz besonders gut auf und leisten auch mit weniger Chemie ein sauberes Ergebnis. Hartnäckigem Schmutz und Angebranntem kann mit einem Edelstahlschwamm zu Leibe gerückt werden – allerdings nur, wenn die zu reinigende Oberfläche unempfindlich gegen Kratzer ist.
- Kampf gegen geheime Bakterien-Treffpunkte: In regelmäßigen Abständen sollte der Kühlschrank mit Allzweckreiniger gereinigt werden. Falls mal ein Lebensmittel schlecht wird, sollten verdorbene Speisereste am besten in die Mülltonne wandern, bevor sie schimmeln.
Bei Fragen zu einzelnen Mittelchen oder gesunden, umweltgerechten Alternativen gibt es den kostenlosen Flyer „Chemie im Haushalt“ und die Umweltberatung der Verbraucherzentrale berät unter 0202- 693 758-05 oder wuppertal.umwelt@verbraucherzentrale.nrw .
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