Geburtstage und mehr

Editorial der Bergischen Blätter 08.2014 – ein Kommentar von Silke Nasemann

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Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus: Wuppertal, Solingen und Remscheid feiern in diesem Jahr ihren 85. Geburtstag. Die Wuppertaler sind schon fleißig dabei, Werbung für den Langen Tisch zu machen, der nach fünf Jahren – zum 80. Geburtstag – seine fünfte Auflage erlebt. Die Remscheider haben schon die ersten Löwen ausgeliefert, die – vielfältig gestaltet – jedem Einwohner und Besucher der Stadt zum Geburtstag im August im Stadtbild auffallen werden. Solingen hält sich noch ein wenig bedeckt, wie man den Stadtgeburtstag feiern wird, aber bis August haben wir ja noch etwas Zeit.
Und noch ein Jubiläum gibt es, welches in diesem Jahr begangen wird: Die Deutsche Bank feiert im Westen ihren 100. Geburtstag. Kaum überraschend ist für die Menschen im Bergischen Land, dass der Ursprung dabei hier in der Region liegt. 1914 hatte die Bank aus Berlin die Bergisch-Märkische Bank übernommen, die in Elberfeld gegründet wurde und neben den Filialen in Barmen, Solingen und Remscheid noch über 30 weitere hatte. Die Berliner konnten auf noch nicht einmal halb so viele blicken – was die Übernahme so interessant für sie machte.
Wuppertal-Elberfeld ist bis heute ein wichtiger Standort der Region West geblieben, wenn die Zentrale auch nach Düsseldorf abgewandert ist. Bitter fällt in diesem Zusammenhang ins Auge, dass die dortige Bank auf der Königsallee nach wie vor im gründerzeitlichen Charme erstrahlt, während die Wuppertaler ihren markanten Gründerzeitbau an der Ecke Kasino- und Friedrich-Ebert-Straße Anfang der 1960er Jahre abreißen ließen, um Platz für einen Neubau zu machen, der bis heute nicht gerade das Stadtbild verschönert.
Doppelt bitter ist, wenn man bedenkt, dass die Elberfelder Bank-Filiale die einzige im Westen war, die den Zweiten Weltkrieg weitgehend unversehrt überstanden hatte. Doch das ist nicht der einzige Bau, der in Wuppertal weit nach dem Krieg den Abrissbirnen zum Opfer fiel – auch ohne große Kriegsschäden. Deshalb sollte man heute noch einmal genau hinschauen, wenn Bürger gegen Abrisse kämpfen. Das soll nicht heißen, dass Marodes erhalten bleiben muss – aber man muss es ja nicht bis dahin kommen lassen…

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