09.10.2013Redaktion
Geocacher begeben sich im Wuppertaler Kanalnetz in Lebensgefahr
Geocaching hat sich in den letzten Jahren zu einer bei Jung und Alt beliebten Freizeitbeschäftigung entwickelt. Die Schatzsucher mit GPS-Geräten sind über das Internet vernetzt und setzen viel Ehrgeiz darein, die so genannten Caches an ungewöhnlichen Orten zu finden und die damit verknüpften Rätselaufgaben zu lösen. Auch in Wuppertal gibt es zahlreiche solcher Caches. Leider befinden sich einige dieser Schätze an Orten, wo sie nicht hingehören. Die WSW beobachten zunehmend, dass sich Geocacher im Wuppertaler Kanalsystem auf Schatzsuche begeben.
„Das bereitet uns große Sorgen, denn den Leuten ist anscheinend nicht klar, dass sie sich damit in Lebensgefahr bringen“, sagt Uwe Schaube, Leiter des Kanalbetriebs bei den WSW. In den Kanalleitungen können sich toxische oder explosive Gasgemische bilden. Eine weitere Gefahr droht bei starkem Regen, wenn die Röhren sich innerhalb kürzester Zeit mit Wasser füllen. „Unsere Mitarbeiter arbeiten dort unten nur unter besonderen Sicherheitsvorkehrungen und mit Schutzgeräten. Rettungssituationen werden regelmäßig geübt“, erklärt Uwe Schaube. Gefahr geht auch von den in einigen verrohrten Bachläufen verlegten Fernwärmeleitungen aus. Beim Ausblasen des Kondensats besteht Verbrühungsgefahr, denn der Wasserdampf zischt mit 120 Grad Celsius aus den Leitungen. „Da sich die Leute bis zu 400 Meter weit in die Kanalleitungen vorwagen, besteht im Ernstfall kaum eine Chance, sich in Sicherheit zu bringen“, warnt der Leiter des Kanalbetriebs.
Leider ist es nicht möglich, das Wuppertaler Kanalnetz vollständig zu überwachen und betriebsfremde Personen fernzuhalten. Abwasserkanäle und verrohrte Bachläufe bringen es auf 1500 Kilometer Länge, hinzu kommen 200 so genannte Sonderbauwerke, wie Pumpstationen, Regenbecken oder Stauraumkanäle. „Wir können nur an die Vernunft der Menschen appellieren, sich bei ihrem Hobby nicht in Lebensgefahr zu begeben“, so Uwe Schaube.
Besonders entsetzt haben ihn und seine Mitarbeiter, dass offenbar auch Kinder in den Kanalleitungen unterwegs sind. An manchen Stellen sind die Leitungen so eng, dass ein Erwachsener gar nicht durchpasst. „Da werden dann offenbar die Kinder vorgeschickt, um den Cache zu finden“, vermutet Schaube. Auf den einschlägigen Internetseiten finden sich Bilder von Kindern in Abwasserröhren zuhauf.
Das Problem betrifft nicht nur Wuppertal, sondern ist auch aus anderen Städten bekannt. Aus den genannten Gründen gilt für die von den WSW betriebenen Entwässerungsanlagen: Das Betreten durch betriebsfremde Personen ist verboten, denn es besteht Lebensgefahr.
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Quelle: WSW
Symbolfotos: Paul-Georg Meister und pixelproducer, beide pixelio.de
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Moin allerseits,
wer kommt denn auf solche „bekloppten“ Ideen und errichtet auf einem NICHT ÖFFENTLICHEN
Gelände einen Cache und dann auch noch in einem sehr gefährlichen Umfeld?
Aber anscheinend muss wohl erst etwas passieren, bevor gedankenlose Geocacher ihren Eiweiss-Komputer einschalten!?
Schade, aber man sieht, es gibt Solche und Solche. Leider müssen einige Menschen erst schlechte Erfahrungen sammeln, bevor sie nachdenken!
Ja, seh ich genauso. Und dramatisiert mal das ganze nicht so. Ich hab selber schon ein paar Röhrencaches gemacht. Ist alles halb so wild.
Kinder nimmt da keiner mit rein und schickt sie schon gar nicht voraus um „den cache zu finden“ – man merkt, da hat jemand nur wikipedia gelesen und keine Ahnung vom Geocachen.
Es gibt vielleicht Eltern die den ein oder anderen T5 mit Ihren Kids machen. Allerdings dann immer in Begleitung und auch nur wenn etwas wirklich sicher ist – was bei allen Caches der Fall ist. Wie beim Klettern, Bergsteigen und dem Motorsport gilt – Ein gewisses Restrisiko bleibt bei allem was spaß macht.
Wenn es wirklich so gefährlich wäre – warum ist dann noch nichts passiert? Ich denke allein in Deutschland gibt es sicher 300 – 500 Röhrencaches welche Täglich oft mehrmals gefunden werden. Dabei handelt es sich auch meistens um Multicaches (mehrere Stationen).
Moment mal, da sind explosive Gase drin?
Dann sollte sich die WSW mal keine Gedanken um Geocacher machen, sondern eher um Alle.
Explosiv ist und bleibt explosiv. Hinterher fliegt noch die ganze Stadt in die Luft und Menschen, die nicht wissen, welchen Risiko sie ausgesetzt sind, im Gegensatz zu den (meisten) Geocachern, sterben.
Aber das ist ja dann scheinbar egal, Hauptsache die WSW hat jemanden (in dem Fall die Gemeinschaft der Geocacher) gefunden, die dann daran schuld sind.
@Christopher Knoll
Genau bei ein Paar Gasen fliegt gleich die ganzeStadt in die Luft … Denk mal vorher ….
Wen dan Verpuft dort was … und das kann schon lebensgefährlich sein …. zwar nicht unbedingt für die Rohre aber für die Menschen dadrinen ….
Grüsse von einem Geocacher … der auch nen bisl denken kann 😉