HAMSTER KEINE ALTERNATIVE ZU STREUSALZ

Einschlägige Praxistests haben bewiesen: Hamster sind kein probates Mittel, um die vom Schnee befreiten Flächen rutschsicher zu machen. Verbraucherschützer raten von zukünftigen Hamsterkäufen ab.

Nicht nur die Auswirkungen des Tiefs Daisy waren eine mediale Übertreibung. Auch der von offiziellen Stellen ausgegebene Rat, Hamsterkäufe zu tätigen, hat sich in der Realität als nicht wirksame Alternative zu Streusalz erwiesen.

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Allein schon die Aufbewahrung vor dem Einsatz auf Bürgersteigen und anderen freigeräumten Flächen erwies sich als problematisch, verteilten sich die possierlichen kleinen Tierchen doch im ganzen Haushalt und fraßen die angesammelten Vorräte weg. Zum Einsatz mussten sie aufwendig wieder eingesammelt werden, Verbraucher sprachen gar von Jagdszenen in Küche und Keller.

Auch im Praxistest erwiesen sich die Hamster dann auch als eher ungeeignet. Zum einen lassen sie sich nicht sehr großflächig verteilen und bleiben auch nicht an der zugewiesenen Stelle. Steif gefroren bilden sie sogar eine Stolperfalle! Der Verband der Versicherer lehnt Schadensregulierungen nach Anzeigen wegen Körperverletzung ab, die Haftung liegt hier allein beim Eigentümer des Grundstücks. Und das kann teuer werden!

Hamster keine Alternative zu Streusalz.Hamster keine Alternative zu Streusalz.

Verbraucherschützer raten, die Flächen, die von irrgelaufenen Fußgängern, die trotz gefährlicher Wetterlage einfach nicht zu Hause bleiben wollen, betreten werden könnten, 24 Stunden lang von Schnee frei zu halten.

Mangels Streusalz, Sand oder anderer Materialien sieht die Gemeindeordnung Wuppertal folgendes vor: Kann der Eigentümer im Falle fehlender Streumaterialien keine Rutschsicherheit zusichern, ist er verpflichtet, hier Alternativen anzubieten. Kreative Lösungen liegen hier im Bereich des Erlaubten, so kann er zum Beispiel seine Auslegeware auf den Bürgersteig legen, Fußgänger über sein Grundstück hinwegtragen oder sich einfach selbst auf den Boden legen.
Andernfalls drohen bekanntermaßen Strafen in Höhe von 50 Euro.

Eine Beschilderung mit Wortlauten wie „Hier kein Winterdienst, benutzen Sie bitte den gegenüberliegenden Gehsteig“ ist übrigens einzig der Kommune vorbehalten und schützt nicht vor der Räumpflicht…

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Kommentare

  1. ProMotions sagt:

    Gute Erfahrung machten wir mit Socken über den Schuhen – einfach an beiden Seiten des zum eigenen Grundstück gehörenden Gehwegs eine kleine Auswahl an alten Socken deponieren und einen entsprechenden Hinweis aufstellen. Auf der einen Seite: Socken an und am Ende des Gehwegs > Socken aus und in die dort stehende Kiste legen.
    Wer sich mit seinen Nachbarn zusammen tut, erleichtert den Passanten den Weg, weil er längere Strecken am Stück hinter sich bringen kann, ohne die Socken immer zu wechseln 🙂
    Finde ich eine hamsterfreundliche Variante… die armen Tiere frieren mit ihren kleinen nackten Füßen doch sofort fest…

  2. Prokosch sagt:

    Was Gabi da sagt, finde ich total wichtig: Es muss doch auch gesichert sein, dass die Hamster nur in freilaufender Haltung gezüchtet werden dürfen, und dass sie keine schädlichen Stoffe zu essen bekommen, die nachher womöglich noch ungehindert in die Kanalisation geraten. Und bei der Hamsterhaltung soll doch bitte auch die ökologisch sinnvolle Verwendung des Hamsterkotes beachtet werden.
    Ich finde, ohne die Einhaltung dieser Regeln sollten Hamster garnicht verwendet werden.

  3. Carel Schneyder sagt:

    Ich habe gute Erfahrungen mit dem Dax gemacht. Bei ihm ist alles schwarz und weiß, er ist viel größer als ein Hamster und, wie wir alle wissen – er ist sehr flexibel! Außerdem fällt er manchmal und nimmt einem auf diese Weise viel Arbeit ab.

  4. Gabi Wunderbar sagt:

    Und was hat der Tierschutz zu der Empfehlung gesagt, Hamsterkäufe zu tätigen? Sonst kümmert er sich doch um jeden Molch und wie die Wuppertalbewegung aus leidvoller Erfahrung weiss, um jede Fledermaus… Wie hält er es in diesem Fall mit artgerechter Haltung und besonders mit dem Thema Tierquälerei, wenn die armen ausgesetzt werden während ‚daisy‘ über sie hinwegfegt? Niemand beschwert sich, klagt an. Da sträubt sich mir doch das übriggebliebene Fell aus meinen Tagen als behaarter Affe, wenn ich über dererlei Ungereimtheiten nachdenke.

    1. CtEvD sagt:

      Da zu Hamsterkäufen ja von offizieller Seite geraten wurde, kann man nur davon ausgehen, dass es sich hier um eine Reduzierung einer vorhandenen Überpopulation handeln kann und die natürlichen Feinde fehlten. Wahrscheinlich wurden zu Weihnachten einfach zu wenig Hamster verschenkt, dafür mehr Playstations und Wiiis und wie der ganze Kram sonst noch heißt. So kann man nur mutmaßen, dass dies eine in geheimer Runde ausgedachte Strategie ist – natürlich im Schulterschluss mit allen Akteueren – um dieser Überpopulation Herr zu werden. Das sind natürlich nur Vermutungen… Zum Glück wurden die Tiere nicht auf der Nordbahntrasse ausgesetzt!!!

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