Hoffnungsprojekt „Abrahams Kinder“

Eine neue Veranstaltungsreihe will den Dialog zwischen Christen, Juden und Muslimen fördern. Das Projekt "Abrahams Kinder" startet am Samstag (09.11.).


Eine neue Veranstaltungsreihe will den Dialog zwischen Christen, Juden und Muslimen fördern. Das Projekt „Abrahams Kinder“ startet am Samstag (09.11.) in der CityKirche.

Sie verstehen sich alle als „Abrahams Kinder“: Juden, Christen und Muslime. Für alle drei monotheistischen Weltreligionen sind er bzw. sein Sohn Ibrahim eine Vaterfigur. „Es gibt viel Verbindendes und gemeinsame Werte, aber sie sind angesichts der Kriege und Krisen in dieser Welt gerade stark in den Hintergrund gerückt“, bedauert Dorothee van den Borre. „Die Religion hat heute einen schlechten Ruf, dabei erleben wir vor Ort oft, dass der Glaube Menschen trägt und sie zu einem friedlichen und respektvollen Umgang miteinander ermutigt und befähigt.“

Über den christlichen, jüdischen und muslimischen Glauben und seine Bedeutung für ein persönliches Leben möchte die Leiterin der 2015 gründeten Flüchtlingsinitiative KOMM der evangelischen Kirchengemeinde Heckinghausen und des Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF) mit möglichst vielen Menschen in Wuppertal ins Gespräch kommen.

Den Glauben der anderen verstehen

„Der jeweilige Glaube ist die Basis, um den Glauben der anderen zu verstehen und das wiederum ist die Basis für ein friedliches und wertschätzendes Zusammenleben, in dem wir mit- und voneinander lernen“, ist sie überzeugt. Statt das Thema Religion zu meiden, will sie mit der neuen Veranstaltungsreihe „Abrahams Kinder“ dazu ermutigen, wieder in den interreligiösen Dialog zu kommen. Aber nicht als reine Fakten- und Wissensvermittlung, sondern als ein lebendiges Kennenlernen. „Insofern ist es für mich ein Hoffnungsprojekt.“

Dorothee van den Borre gehört zur Kirchengemeinde Heckinghausen.

Vier der insgesamt sechs Veranstaltungen finden in der „Krawatte“ statt, der ehemaligen Krawattenfabrik, in der die Flüchtlingsinitiative KOMM mit rund 80 Ehrenamtlichen für rund 150 Kinder und Jugendliche aus vielen Nationen Spielenachmittage, Kunstprojekte, Hausaufgabenhilfe und Leseförderung anbietet. Hier ist die Vielfalt unterschiedlicher Religionen und Kulturen täglich zu erleben.

Auftakt mit Kinderschicksal im Holocaust

Der Auftakt der Reihe sei aber bewusst in die CityKirche Elberfeld in die Stadtmitte verlegt worden, berichtet Dorothee van den Borre. Zum Gedenken an die Pogrome des 9. November 1938 stellt die Autorin und Musikerin Roswitha Dasch am Samstag (09.11.) um 18.30 Uhr ihr Hörbuch „Eine wundersame Rettung – Tamar – ein Kinderschicksal im Holocaust“ als szenische Bühnenfassung vor. Es beschreibt das Überleben der kleinen Tamar in den Jahren 1941 -1944 in ihrer Heimat Litauen. Die bekannten Schauspielerinnen Nina Hoger und Anni Salander übernehmen die Rollen von Mutter und Tochter.

Roswitha Dasch ist auch Vorsitzende des Vereins „Mizwa-Zeit zu handeln e.v.“, der ehemalige Ghetto- und KZ-Häftlinge in Europa unterstützt und die Veranstaltungsreihe fördert.

Die Barmherzigkeit im Islam mit Khorchide

Am Freitag (15.11.) geht es um 19 Uhr weiter mit einem Vortrag des bekannten Münsteraner Islamwissenschaftlers Professor Mouhanad Khorchide in der Krawatte (Bocksmühle 17a). Für ihn ist der Islam eine humanistische Religion, die vor allem für Barmherzigkeit, Gottesliebe und Freiheit stehen muss. Er beschreibt an diesem Abend sein Verständnis eines modernen und aufgeklärten Islams.

Zu einem Konzert mit jiddischen Liedern lädt die Krawatte am Samstag (23.11.) um 19 Uhr ein. Unter dem Titel „Ojfn Weg“ beschreibt Daniel Kempin, Mitglied des Rates der Religionen in Frankfurt, in seinen Liedern und Texten die jüdischen Fluchtursachen durch die Jahrhunderte. Einen Tag später, am Sonntag (24.11.) findet von 13 bis 17 Uhr ein Lied-Workshop mit Daniel Kempin in der Krawatte statt. Eine Anmeldung ist erforderlich unter:

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