Junior Uni: Durchbruch bei „überlebenswichtiger Standortfrage“

Die Suche nach dem künftigen Dauerstandort für die bundesweit einzigartige, privat finanzierte Wuppertaler Junior Uni für das Bergische Land dürfte entschieden sein. Mit zweckgebundenen Sonderspenden soll unmittelbar neben dem Schwebebahnhof Loh ein räumlich bescheidener aber dennoch stadtbildprägender Neubau errichtet werden.

Als ersten Schritt kauft die Junior Uni von der Stadt das Wunschgelände Am Brögel 31. Oberbürgermeister Peter Jung und Stadtdirektor Dr. Johannes Slawig haben einem Verkaufsangebot zum marktüblichen Richtwertpreis zugestimmt und werben für einen Ratsbeschluss.

Die Zuversicht, dass der Neubau ohne einen Euro Steuergeld gelingt, geben zweckgebundene Zusagen in Höhe von bereits 2 250 000 Euro durch die Jackstädt-Stiftung, die E/D/E-Stiftung, den Förderverein, die Firma Knipex und eine Reihe weiterer Firmen und Einzelspender. Sie verstehen ihr Engagement als Appell an die Bevölkerung von Wuppertal und des Bergischen Landes, nach Kräften mitzuhelfen, dass die Junior Uni dauerhaft möglichst viele talentierte Kinder und Jugendliche – unabhängig vom Einkommen ihrer Eltern – für das Lernen mit Freude begeistern und stärker machen kann für den späteren Einstieg in Beruf und Studium.

Die Junior Uni ist derzeit noch im Hinterhof dieses Hauses in Barmen untergebracht.Die Junior Uni ist derzeit noch im Hinterhof dieses Hauses in Barmen untergebracht.

Das zum Start der Junior Uni gemietete Hinterhaus Friedrich-Engels-Allee 357 war für die Anfangszeit hilfreich, doch für den Dauerbetrieb ist dieses Gebäude nicht nur wegen seiner mangelnden Barrierefreiheit ungeeignet. Dort gibt es aus Platzmangel nicht einmal ein Labor oder erforderliche Werkräume.

Der künftige Dauerstandort muss nach fester Überzeugung ihrer Betreiber und Unterstützer verkehrsgünstig gelegen und leicht erreichbar sein, möglichst neben einer Schwebebahnstation. Idealerweise mit einem direkten Zugang zur Wupper, damit bei gutem Wetter praxisnaher Unterricht im Freien möglich ist – beispielsweise zur Kostbarkeit Wasser und zur Bedeutung von Wasserwirtschaft, Biologie, Umwelt-, Natur- und Klimaschutz und der mit der Lebensader Wupper verbundenen großen bergischen Technik-, Wirtschafts- und Sozialgeschichte.

Die Standortfrage ist für die Junior Uni überlebenswichtig. Ihr Ideengeber Ernst-Andreas Ziegler: „Das hat auch mit Geld und Nachhaltigkeit zu tun. Wer die Bürger bittet, den laufenden Betrieb auf Dauer mit nur privatem Geld zu finanzieren, muss ihnen auch emotional die Möglichkeit geben, am Werden und Wachsen einer neuen Einrichtung teilhaben zu können. Erst das schafft dauerhafte Bindung. Das Motto der Junior Uni `Mut zur Zukunft` ist eine politische Botschaft. Sie macht jedem klar, dass sich Wuppertal und das Bergische Land auch in Krisenzeiten nicht aufgeben und die Bürger in ihr Allerwichtigstes investieren, nämlich in Kinder und Jugendliche.“

Seit fast einem Jahr hatten Junior Uni und Stadt gemeinsam nach einer angemessenen Bleibe gesucht. Weil ihnen nach intensiven Beratungen und Prüfung mehrerer städtischer Angebote der Standort Am Brögel als der in vieler Hinsicht günstigste erschien, entschieden sich die Verantwortlichen der Junior Uni, den Neubau aus eigener Kraft auf dem ideal gelegenen und bereits freigeräumten städtischen Grundstück an der Wupper in Unterbarmen zu realisieren.Oberbürgermeister Peter Jung und Stadtdirektor Dr. Johannes Slawig akzeptierten das jüngst bei einem Chefgespräch.

Wie zeitnah ein funktional angemessenes, räumlich bescheiden dimensioniertes, aber wegen seiner architektonischen Qualität dennoch stadtbildprägendes Gebäude errichtet werden kann, hängt von weiteren Spendern ab. Wie Geschäftsführer Prof. Dr. h.c. Ernst-Andreas Ziegler sind Beiratsvorsitzender Rolf-Peter Rosenthal, Beiratsmitglied Dr. Eugen Trautwein und Fördervereinsvorsitzender Dr. h.c. Peter Vaupel überzeugt, dass die Suche nach noch weiteren Geldgebern Erfolg hat. Dann soll das Projekt in guter Partnerschaft mit der Stadt und Unterstützung durch die Verwaltung realisiert werden.

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Quelle: Junior Uni
Foto: Georg Sander

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