Kirchliche Hochschule geht mit neuem Studiengang in die Zukunft
Das erklärten heute Vertreterinnen und Vertreter der Träger der traditionsreichen Hochschule am Rande der Landessynode der Evangelischen Kirche im Rheinland in Bad Neuenahr gegenüber Medienvertreterinnen und -vertretern.
Auch der diakoniewissenschaftliche Bereich wird weiter profiliert
Neben dem neuen Studiengang im Bereich der Theologie soll zudem die durch das Institut für Diakoniewissenschaft und Diakoniemanagement (IDM) am Standort in Bielefeld-Bethel erreichte Profilierung im diakoniewissenschaftlichen Bereich fortgeführt und weiter vertieft werden. „Kirche und Diakonie werden auf dem wachsenden Markt im Sozial- und Gesundheitswesen dann erkennbar präsent bleiben und mitgestalten, wenn wir fachliche wie wirtschaftliche Kompetenzen mit unserer evangelischen Identität zusammenbringen. Dafür leistet die KiHo mit ihrem Profil von Diakoniewissenschaft einen unverzichtbaren Beitrag.“, so Johanna Will-Armstrong, Vorstand der v.Bodelschwinghschen Stiftungen in Bielefeld-Bethel. Und Ulf Schlüter, Theologischer Vizepräsident der Evangelischen Kirche von Westfalen, ergänzte: „Für die kirchliche und diakonische Forschungs- und Bildungsarbeit ist die Eigenverantwortung der Kirche gefordert. Die kirchlich-diakonische Trägerschaft der Hochschule realisiert diese Verantwortung in nachhaltiger Weise.“
Start des neuen Studiengangs ist im April 2021 geplant
Der nun durch den neuen Master-Studiengang eröffnete Zugang zum Pfarramt ist aus Sicht der Landeskirchen ein guter und wichtiger Beitrag auch zur Sicherung der zukünftigen pastoralen Versorgung. Der Studiengang „Master of Theological Studies“ (MThS) ist berufsbegleitend konzipiert, erklärte der Rektor der Kirchlichen Hochschule, Professor Dr. Martin Büscher: Der Studiengang hat eine Regelstudienzeit von sechs Semestern, zuzüglich eines zweisemestrigen Propädeutikums – also vorbereitender Studien – mit dem Spracherwerb von Hebräisch und Griechisch. Er führt Kompetenzen, die durch einen nicht-theologischen akademischen Abschluss und mindestens fünfjährige Berufserfahrung gewonnen wurden, mit dem Theologiestudium zusammen. Der Beginn des ersten Propädeutikums ist für April 2021 geplant. Schon in diesem Sommer finden das Auswahlverfahren und die ersten vorbereitenden Prüfungen von Studierenden statt. Interessentinnen und Interessenten können sich an die Kirchliche Hochschule wenden. „Mit dem Angebot des Master-Studiengangs kann die Kirchliche Hochschule eine ihrer Stärken nutzen, die in der engen Kooperation von frei forschender und lehrender akademischer Theologie einerseits und Kirche andererseits liegt“, sagte Kirchenrat Pfarrer Dr. Volker Haarmann von der Evangelischen Kirche im Rheinland, Vorsitzender des Kuratoriums der Kirchlichen Hochschule.
Verantwortung für die Ausbildung des theologischen Nachwuchses
„Kirchliche Trägerschaft der wissenschaftlichen Ausbildung ist im Sinne der Trägerpluralität eine wichtige Ergänzung zu den Evangelisch-Theologischen Fakultäten an den staatlichen Universitäten.“ Das hatte Präses Manfred Rekowski bereits am Montag in seinem Bericht vor der Synode deutlich gemacht: „Auch um Gestaltungsmöglichkeiten im Blick auf die Ausbildung zu behalten und Trägerinteressen einbringen zu können, sind die Kirchlichen Hochschulen von besonderem strategischen Wert.“ In diesem Sinne hat sich die rheinische Landessynode per Beschluss heute zur Verantwortung für die Ausbildung des theologischen Nachwuchses wie auch für das Betreiben wissenschaftlicher Theologie bekannt. Dieser Verantwortung kommt sie in besonderer Weise durch ihre Beteiligung an der Trägerschaft der Kirchlichen Hochschule Wuppertal/Bethel nach. Die Evangelische Kirche im Rheinland wird daher gemeinsam mit der Evangelischen Kirche von Westfalen und den v.Bodelschwinghschen Stiftungen die „Hochschule für Diakonie und Kirche“, wie die seit 2007 an den beiden Standorten von den drei Trägerinnen gemeinsam verantwortete Einrichtung heißt, fortführen und entsprechend weiter profilieren. Im Rahmen der Haushaltskonsolidierung hatte die rheinische Synode im Jahr 2015 beschlossen, den eigenen Trägeranteil reduzieren zu wollen. Mit dem heutigen Beschluss hat sich die rheinische Kirche aber entschieden, weiterhin mit den anderen Trägerinnen für die Zukunftssicherung einzustehen. Die Kirchliche Hochschule Wuppertal/Bethel ist neben der Augustana Hochschule in Neuendettelsau (Bayern), die letzte Evangelisch-Theologische Hochschule mit Fakultätsstatus in kirchlicher Trägerschaft im Bereich der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).
Jährlich fünf Millionen Euro für die Kirchliche Hochschule
Die EKD zahlt derzeit einen jährlichen Zuschuss in Höhe von 800.000 Euro zu dem Gesamtbedarf von fünf Millionen Euro. Die Evangelische Kirche im Rheinland trägt 66 Prozent Trägeranteil (2,8 Millionen Euro), die Evangelische Kirche von Westfalen 30 Prozent (1,3 Millionen Euro) und die v.Bodelschwinghschen Stiftungen vier Prozent (170.000 Euro).
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Stichwort: Kirchliche Hochschule Wuppertal/Bethel
An der Kirchlichen Hochschule Wuppertal/Bethel sind derzeit 217 Studierende eingeschrieben, die Evangelische Theologie oder Weiterbildungsstudiengänge im diakonischen Bereich wie zum Beispiel Diakoniemanagement studieren. In der seit 2007 gemeinsam geführten Einrichtung sind sowohl die Tradition der 1935 gegründeten Kirchlichen Hochschule Wuppertal, als auch die der dreißig Jahre älteren Kirchlichen Hochschule Bethel verbunden.
Quelle: Kirchenrat Jens Peter Iven
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