Krisenstab Wuppertal ruft zur Einrichtung dezentraler Schnelltestzentren auf
Das Land hat die Hürden für den Betrieb von Schnelltestzentren relativ schlank gestaltet: Sie brauchen eine bau- und gewerberechtliche Genehmigung. Außerdem muss das Personal, das die Tests durchführt, eine Schulung absolviert haben, allerdings nicht medizinisch qualifiziert sein.
Klare Öffnungsperspektiven für Kultur, Sport, Freizeit und Handel
„In einer flächendeckenden Schnelltest-Strategie sehen wir neben den Impfungen nicht nur ein ganz wichtiges Instrument, um die besorgniserregende Ausbreitung der Virus-Varianten besser in den Blick zu nehmen. Wir erwarten auch auf Basis umfassender Testungen von Bund und Land klare Öffnungsperspektiven für die Kultur-, Sport- und Freizeiteinrichtungen und natürlich den Einzelhandel. Das muss jetzt sehr engagiert Hand in Hand gehen, damit die Motivation und das Durchhaltevermögen der Menschen durch konkrete Ausblicke gestärkt wird.“
„Die Konditionen für die Schnelltestzentren könnten auch eine Chance für Betriebe sein, die derzeit ihre Dienstleistungen nicht anbieten können“, erläutert Krisenstabsleiter Johannes Slawig, „etwa im Bereich Gastronomie, Events, Fitnessstudios. Dort gibt es bereits viel Kompetenz zum Thema Hygienekonzepte und auch die Räume, um Tests unter Infektionsschutzbedingungen anzubieten. Wir möchten alle kreativen Ideen fördern.“ Die Stadt werde außerdem mit Hochdruck prüfen, ob städtische Räume für Testzentren genutzt werden können. „Außerdem wollen wir eigene Beschäftigte für konzentrierte Schnelltests in unseren Einrichtungen, etwa Kitas, qualifizieren. Wir müssen jetzt schnell und effizient in die Fläche kommen.“
Aussagen zur Teststrategie gefordert
Hintergrund der Initiative ist auch die aktuelle lokale Entwicklung der Infektionszahlen. Alleine am Tag der Krisenstabssitzung, am Mittwoch, 24. Februar, musste das Gesundheitsamt bis zum Abend (19 Uhr) 81 neue Infektionsfälle aufnehmen. „Das sind 42 mehr als am Mittwoch vor einer Woche und ein Höchststand seit dem 20. Januar“, betont Gesundheitsdezernent Stefan Kühn. „Der Inzidenzwert für Wuppertal steigt damit sehr deutlich auf 73,8. Das ist der höchste Wert seit dem 6. Februar.“ Es habe nach Wieder-Öffnung der Schulen und Kitas auch dort direkt wieder Fälle gegeben, auch mit Nachweis der britischen Variante. Das Gesundheitsamt recherchiere mit Nachdruck nach den Ursachen.
Schneidewind, Slawig und Kühn wünschen sich vom Bund eine zeitnah verabschiedete Bundestestverordnung mit klaren Aussagen zur Teststrategie, den wirtschaftlichen Konditionen für potentielle Betreiber, und vor allem zu möglichen Lockerungsperspektiven für alle Menschen, die sich testen lassen. Es müsse auch klare Festlegungen zu den aktuell zugelassenen Selbsttests geben: „Ohne eine digitale Verknüpfungsoption bleiben die Selbsttestergebnisse eine Erleichterung bei privaten Kontakten. Nur mit einer sicheren Eingabemöglichkeit in eine digitale Dokumentation können auch diese Tests zu Befreiungen bei Veranstaltungen oder Reisen führen und damit in der Fläche attraktiv werden.
Der Krisenstab spricht sich außerdem zum Thema Impfstrategie eindringlich für eine zügige Erweiterung der impfberechtigten Berufsgruppen aus. „Es ist für alle Beteiligten außerordentlich frustrierend, wenn an einem voll durchgeplanten Impftag für priorisierte Berufstätige die Hälfte der Termine nicht vergeben werden kann, während viele infektionsgefährdete Menschen ihre Impfung sehnlichst herbeiwünschen“, appelliert der Stab. „Da muss mehr Schwung rein.“
Oberbürgermeister Uwe Schneidewind wirbt ergänzend noch einmal an alle Wuppertaler*innen, die Corona-WarnApp zu nutzen: „Es gibt gute neue und erweiterte Funktionen, die die Nutzung wirklich überzeugend machen. Wer die WarnApp auf sein Handy lädt, leistet einen echten Beitrag zur Pandemie-Bekämpfung.“
Quelle: Stadt Wuppertal
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