Lange Gesichter am Langen Tisch an und in der Schwebebahn
Beim 95. Geburtstag Wuppertals am Samstag (29. Juni 24) war auch die Schwebebahn im Einsatz. Wenn bei geschätzten 50.000 Teilnehmern (lt. Wuppertaler Rundschau) rund die Hälfte mit der Schwebebahn fahren, muß diese in etwa 6 Stunden halb so viel Fahrgäste bewältigen wie sonst am ganzen Tag.
Angesichts ölsardinenvoller Schwebebüchsen – siehe Foto – wäre ein Takt von vier bis fünf Minuten bis etwa Mitternacht angemessen gewesen. Geplant war wohl ein Takt zwischen 7 und 8 Minuten. [1]
Herausgekommen ist in der Zeit zwischen 19.43 Uhr und 22.46 Uhr irgendwas zwischen zwei und 16 Minuten. [2] Auffällig dabei: oft fahren in eine Richtung zwei oder drei Bahnen, bevor sich in der anderen Richtung mal eine blicken läßt. Umfallen war angesichts des Gedränge in den Bahnen meist nicht möglich.
Das muß diese außerordentliche Zuverlässigkeit der Hochtechnologie (ETCS) und KI (= keine Intelligenz) sein, von der man immer hört. Das ist kein Takt, das ist ein super Untakt.
Ach ja: Die Betriebsstörung wegen eines Feuerwehreinsatzes (laut WSW-Verkehrsinfo) war um kurz vor 17 Uhr.
Quellen und Verweise
[1] Abfahrtsplan am 29. Juni 2024 ab 21.00 Uhr, Linie 60, ab Kluse Richtung Oberbarmen:
https://up.picr.de/48270348cf.png
[2] Tatsächlicher Fahrplan ab Kluse, 29. Juni 2024, zwischen 19.43 und 22.46 Uhr. Abstände kleiner als 7 Minuten sind grün bis blau, Abstände größer als 8 Minuten gelb über orange bis rot hinterlegt.
https://up.picr.de/48270343hg.pdf
Weiter mit:
Meine Frau und ich (+/- 80) haben für den Rückweg auch die Schwebebahn benützt. Zugegeben; sie war voll. Aber wir konnten sitzen, was jungen Menschen zu verdanken war, Diese nette Geste haben wir dann an ganz junge Schwebebahn-Passagiere weitergegeben, indem wir zusammengerückt sind und Kinder damit aus der Drängel-Zone befreit haben. Nette Gespräche waren das Ergebnis. Also: eine volle Bahn muss nicht immer negativ sein, sondern kann auch zu interkultureller Kommunikation beitragen.
PS.: Wer sich stundenlang auf der Straße am langen Tisch rumtreibt, kann m.E. auch mal ein paar Minuten auf die Schwebebahn warten.
Das ist ja eine nette Geschichte.
Ich habe allerdings auch den anderen Fall gesehen, wo Fahrgäste nicht in die Schwebebahn gekommen sind, weil die so voll war. Gerade mit Rollator oder Kinderwagen ein Problem. Und dann weiß man dank des Untaktes nie, ob man auf die nächste (überspitzt) Bahn 2 oder 20 Minuten warten muß.
Was qualifiziert Sie eigentlich dazu, die Angemessenheit beurteilen zu können, außer dass Sie einen Computer benutzen können?
Angemessenheit zu was?
Ich habe ab 1997 mitbekommen, daß die WSW ein Original-Schwebebahngerüst verschrottet und für das neue über 600 Millionen Euro hauptsächlich aus Steuermitteln ausgegeben haben, damit wir einen Zweiminutentakt fahren können. Auf den warten wir 25 Jahre später immer noch.
Und ich habe gesehen, daß am Samstag ab 21 Uhr anstelle des Plantaktes von 7/8 Minuten absolutes Chaos vorgeherrscht hat. Die Bahnen waren ohnehin rappelvoll. Muß man dann einen noch schlechteren Service obendrauf bieten?
Da muss ja jemand ein erfülltes Leben haben, wenn er am Samstagabend über drei Stunden die Pünktlichkeit der Schwebebahn analysiert … 😉
Oder man benutzt einfach einen Computer. Dann dauert die Bearbeitung keine zehn Minuten.