14.11.2018Claudia Otte
Lieferung per Lastenrad: Einzelhandelslogistik umweltfreundlich gestalten
„Bislang kommen Lastenräder nur in Nischen zum Einsatz – beispielsweise bei Kurierdiensten oder Essenslieferungen“, erklärt Projektleiter Prof. Dr.-Ing. Bert Leerkamp vom Lehr- und Forschungsgebiet Güterverkehrsplanung und Transportlogistik. „Wir wollen mittelständischen Stückgutspeditionen den Einsatz der Räder nahebringen und dadurch Umweltbelastungen in Städten reduzieren, die verkehrliche Erreichbarkeit von Innenstädten verbessern und den stationären Einzelhandel stärken.“
In einem ersten Schritt wollen die Wissenschaftler zusammen mit dem mittelständischen Düsseldorfer Speditionsunternehmen ABC-Logistik dessen innovatives Logistikkonzept ausbauen. Es bewältigt das bislang ungelöste Problem der empfängerseitigen Sendungsbündelung beim Einzelhandel. „Momentan werden Einzelhändler unkoordiniert von mehreren Quellen wie Produzenten oder Großhändlern beliefert und beliefern selbst meist ebenso unkoordiniert ihre Endkunden“, so Prof. Dr. Leerkamp. Die Folge: Es finden mehr Lieferfahrten als nötig statt, und die Ladengeschäfte sind mit der Warenannahme stark belastet. In Düsseldorf kooperieren dagegen immer mehr Einzelhändler mit dem Stückgut-Logistiker ABC. Die Sendungen von Produzenten und Großhandel werden zu einem Lager im Düsseldorfer Hafen transportiert und dort konsolidiert. Auf der letzten Meile in die City kommen bereits Elektrofahrzeuge und künftig auch Lastenräder zum Einsatz. Auf diese Weise würden die teilnehmenden Einzelhändler mit allen für sie bestimmten Sendungen nur einmal pro Liefertag/Tag angefahren werden.
Ob sich der Einsatz von Lastenrädern in der Praxis bewährt, soll sowohl in Düsseldorf als auch in Wuppertal getestet werden. Für Wuppertal werden mit Unterstützung der Wirtschaftsförderung Wuppertal Händler gesucht, die sich ebenfalls an dem Projekt beteiligen wollen.
„Logistische Optimierung der City-Belieferung mit Lastenrädern“ (LOOP) wird aus Mitteln zur Umsetzung des Nationalen Radverkehrsplans 2020 durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur gefördert.
Kontakt:
Prof. Dr.-Ing. Bert Leerkamp
Lehr- und Forschungsgebiet Güterverkehrsplanung und Transportlogistik
Tel.: 0202 439-4354
E-Mail: leerkamp{at}uni-wuppertal.de
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