Meilenstein auf dem Weg zum Smart-Trolleybus-System

Die Tage der Dieselbusse auf der Solinger Buslinie 695 sind gezählt. Seit vergangenem Donnerstag werden sie komplett von innovativen Batterie-Oberleitungs-Bussen ersetzt.

Es ist ein besonderer Meilenstein für das vor zweieinhalb Jahren gestartete Pilotprojekt „Mit dem Batterie-Oberleitungs-Bus (BOB) und der intelligenten Ladeinfrastruktur zum emissionsfreien ÖPNV“, an dem auch die drei Lehrstühle „Elektromobilität und Energiespeichersysteme“ (Prof. Dr.-Ing. Benedikt Schmülling), „Elektrische Energieversorgungstechnik“ (Prof. Dr.-Ing. Markus Zdrallek) und „Elektrische Maschinen und Antriebe“ (Prof. Dr.-Ing. Stefan Soter) der Bergischen Universität Wuppertal beteiligt sind.

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Der feierliche Startschuss fiel am frühen Donnerstagnachmittag. Unter dem Motto „Weg vom Diesel, hin zur Batterie“ fanden die ersten Fahrten der neuen BOB auf der Linie 695 statt. Das Besondere: Auf dieser Strecke sind die Busse – anders als zuvor im Testbetrieb – erstmals auch ohne ständige Verbindung zur Oberleitung unterwegs und damit auf ihren Batterieantrieb angewiesen. Und es steckt noch mehr in den neuen Bussen: Durch die Kopplung des Oberleitungsnetzes mit dem städtischen Stromverteilnetz soll zukünftig ein sogenanntes Smart-Trolleybus-System entstehen, in dem die Busse nicht mehr nur als Energieverbraucher auftreten, sondern selbst zu mobilen Stromspeichern und zu Stromerzeugern werden. Bei Bedarf fließt der Strom also aus den Bussen heraus zurück ins Versorgungsnetz.

Die für das Projekt notwendige Erforschung und Entwicklung technischer Systeme, Komponenten sowie Steuerungs- und Regelungskonzepten wurden und werden transdisziplinär von den beteiligten Bereichen der Universität Wuppertal durchgeführt. „Die Energieflüsse effizient und zuverlässig sowie den Betrieb der BOB nachhaltig zu gestalten, diese Ziele stehen nun im Fokus des weiteren Projektverlaufs“, erklärt Prof. Schmülling. So soll zum Beispiel auch die Anbindung einer dezentralen Ladeinfrastruktur für private Elektrofahrzeuge sowie einer Photovoltaik-Anlage an das Oberleitungsnetz erforscht und erprobt werden. Auch der Frage, wie sich die Planungs- und Betriebskonzepte auf andere Systeme des ÖPNV, wie z.B. Straßen- und U-Bahnsysteme, sowie über Solingen und Deutschland hinaus übertragen lassen, gehen die Projektbeteiligten nach.

Das Pilotprojekt wird mit rund 15 Millionen Euro vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur gefördert und ist auf fünf Jahre angelegt. Partner in dem Konsortium sind neben der Bergischen Universität auch die Neue Effizienz, An-Institut der Wuppertaler Hochschule, SWS Netze Solingen, die Stadt Solingen, NetSystem GmbH, Wuppertal, und Voltabox Deutschland GmbH, Delbrück. Verbundkoordinator sind die Stadtwerke Solingen.

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Quelle: Berg. Universität Wuppertal

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