Mit Kerzenresten Wärme schenken

Aus Wachsresten entstehen Dosenlichter: Auch in diesem Jahr ruft die Gemeinde Elberfeld-West wieder dazu auf, Kerzenreste für die Ukraine zu sammeln.

Schon drei Jahre befindet sich die Ukraine im Krieg mit Russland. Dieser Winter, so befürchten die Menschen dort, werde besonders hart. Die Gemeinde Elberfeld-West startet deshalb wieder ihren Aufruf, Kerzenreste zu sammeln und in der Neuen Kirche/Sophienkirche vorbeizubringen.

In privaten Kellerküchen in allen Teilen des Landes stellen vor allem ukrainische Frauen „Büchsenlichter“ aus den Kerzenresten her. Sie schmelzen die Kerzenreste und füllen das heiße Wachs in Blechdosen. Mit dicken Dochten aus Pappresten werden aus den Büchsen Licht- und Heizquellen zum Wärmen und zum Kochen.

Die Idee entstand im Winter 2022. Ukrainer:innnen baten die Kölner Organisation „Life Cologne“ um Hilfe. Sie sammelt nun vornehmlich über Kirchengemeinden Wachsreste, die durch Mitglieder der Organisation konfektioniert und dann an fünfzehn Bedarfsstellen in der Ukraine ausgeliefert werden.

Dosenlichter für die Ukraine

Die Büchsenlichter gehen dann an Menschen in Dörfern und Städten und auch an ukrainische Soldaten und Soldatinnen.

Große Beteiligung an Kerzenaktion

An der Kerzenaktion beteiligten sich in den vergangenen zwei Jahren rund 140 Gemeinden der Evangelischen Kirche im Rheinland. Über 80 Tonnen Wachs wurden zwischen November 2022 und Oktober 2023 in den Gemeinden gesammelt und von „Life Cologne“ in die Ukraine gebracht, wo es inzwischen mehr als 250 Dosenlicht-Herstellerinnen gibt.

Viele Familien hätten sich für das Licht und die Wärme bedankt, berichtet der Initiator der Aktion, Ralf Link. Sie schickten Aufnahmen von Kaffeetassen und Suppentöpfen, die bei Stromausfall über den Dosenlichtern erwärmt wurden. „Die Lichter brennen bis zu zwölf Stunden am Stück“, erklärt Link, „eine Familie kommt also einige Tage damit aus.“

Text: Gemeinde/KK-sd
Fotos: Canva/Ralf Link