08.04.2010wupperbild
Müngstener Brücke: Schleichfahrt für Züge
Grund für die weitere Einschränkung des Zugverkehrs ist nach Angaben der Aufsichtsbehörde der Zustand der Lager. Diese sind u. a. dafür zuständig, beim Betrieb auftretende Schwingungen aufzunehmen und damit die Standsicherheit zu gewährleisten. Weil eines dieser Lager inzwischen nicht mehr beweglich ist, kann es diese Aufgabe nicht wahrnehmen.
Die Entscheidung der Aufsichtsbehörde kommt umso überraschender, nachdem in der letzten Woche von hochrangigen Bahnvertretern im Gespräch mit der Landtagsabgeordneten Sylvia Löhrmann und dem Bundestagsabgeorneten Jürgen Hardt versichert worden war, die Brücke sei standsicher und der Verkehr könne wie gewohnt erfolgen. [Njuuz-Artikel]
Bereits seit Mitte März gab es eine Sperrung der Brücke für Güterzüge. Diese werden seither über Wuppertal-Oberbarmen nach Remscheid gefahren. [Njuuz-Artikel]
Auch weiterhin wird der Personenverkehr (RB 47 „Der Müngstener“) planmäßig über die Müngstener Brücke geführt. Die vom Eisenbahnbundesamt ausgesprochene Geschwindigkeitsbeschränkung von 10 km/h auf der Brücke kann nach Angaben der Bahn zu Fahrzeitverlängerungen von drei bis vier Minuten führen.
Die Deutsche Bahn AG will bis zum Herbst eine komplette Nachrechnung des unter Denkmalschutz stehenden 113 Jahre alten Bauwerkes vornehmen. Es zeige sich nach intensiven Jahren der Nutzung, dass es erforderlich sei, die Brücke statisch neu zu bewerten. Gleichzeitig werde der Austausch der Lager vorbereitet.
Positiver Nebenaspekt: Die Reisenden im „Müngstener“ können durch die Reduzierung der Geschwindigkeit nun länger die Aussicht von oben über das Tal der Wupper genießen. Und auch Fotografen haben nun mehr Zeit, um das optimale Bild von Müngstener Brücke mit Zug zu machen.
Weiter mit:
Kommentare
Neuen Kommentar verfassen