Neue Version der Starkregengefahrenkarte ist online

Nach dem Hochwasser am 14. Juli 2021 wurde von Oberbürgermeister Uwe Schneidewind die „Taskforce Hochwasser & Klimaresilienz“ eingesetzt, die eine Vielzahl an Maßnahmen erarbeitet hat, mit denen sich Wuppertal besser gegen zukünftige Starkregen- und Hochwasserereignisse wappnen kann.

Hochwasser 2021
Foto: C.Otte

Als wichtiges Handlungsfeld hat die Taskforce den weiteren Ausbau der seit 2018 verfügbaren Starkregengefahrenkarte und ihre Ergänzung um eine Hochwassergefahrenkarte herausgearbeitet. Mit solchen Karten können Bürger und Betriebe schnell erkennen, ob und an welchen Stellen ihre Grundstücke und Gebäude von Überflutungen durch Starkregen oder Flusshochwasser bedroht sind. Damit können sie jenseits des Schutzniveaus, das durch die öffentliche Hand realisierbar ist, gezielt eigene Vorsorgemaßnahmen ergreifen.

Große Datenmenge

In einem ersten Schritt hat die Stadt Wuppertal die gemeinsam mit den Wuppertaler Stadtwerken entwickelte Starkregengefahrenkarte erweitert. In der neuen Version 3.0 wurde eine Darstellung des zeitlichen Verlaufs der Starkregensimulationen ergänzt. Sie kann in einem automatischen Modus wie ein Trickfilm in einer Endlosschleife erfolgen. Alternativ kann man sich mit einem Schieberegler interaktiv durch das zweistündige Zeitintervall der Simulationsberechnungen bewegen. Darüber hinaus kann für jeden Punkt des Stadtgebietes der individuelle zeitliche Verlauf der Wassertiefe und der Fließgeschwindigkeit in Form eines kleinen Diagramms abgefragt werden. Dazu mussten die Simulationen neu berechnet und die Zwischenzustände in einem Zeitabstand von fünf Minuten abgespeichert werden. Die Datenmenge ist dadurch um den Faktor 24 angestiegen.

Öffentlichkeit sensibilisieren

Frank Meyer, Leiter des Geschäftsbereichs Stadtgrün, Mobilität, Umwelt und Geodaten: „Der Aufwand für die Neuberechnung hat sich auf jeden Fall gelohnt. Mit der neuen Version der Starkregengefahrenkarte wird der wahrscheinliche Verlauf von Starkregenkatastrophen in unserer Stadt noch plastischer und anschaulicher dargestellt. Das ist wichtig, da wir die Öffentlichkeit möglichst gut für die individuellen Gefährdungen durch solche Ereignisse sensibilisieren wollen.“

Rückmeldung von Bürgern

Bei der Neuberechnung der Simulationen wurden alle Modellfehler korrigiert, die von Bürgern und Fachleuten über die in der Starkregengefahrenkarte integrierte Feedback-Funktion gemeldet worden waren. Außerdem wurde eine unendlich große Kapazität der Wupper für die Ableitung des Regenwassers angenommen. Hubert Nobis, Leiter des Ressorts Umweltschutz, erläutert den Hintergrund: „Wir haben im Juli 2021 erlebt, dass Starkregenkatastrophen sich auch mit einem Wupper-Hochwasser überlagern können, das durch lang andauernde Regenfälle ausgelöst wird. Für ein solches Flusshochwasser eignen sich die vom Land NRW durchgeführten Simulationen viel besser als unsere eigenen Berechnungen, weil dort das gesamte Einzugsgebiet der Wupper berücksichtigt wird. Wir werden diese Simulationen für Wuppertal in einer zweiten interaktiven Karte anbieten, die wir technisch mit der Starkregengefahrenkarte koppeln werden. Daher haben wir den Effekt der „überlaufenden Wupper“ aus der Starkregengefahrenkarte herausgenommen.“

Smartes Wuppertal

Der weitere Ausbau der Starkregengefahrenkarte wird unter dem Dach des großen Smart-City-Förderprojektes „smart.wuppertal“ im Teilprojekt „Digitaler Zwilling“ erfolgen. Angestrebt werden hier eine noch anschaulichere 3D-Visualisierung und die Darstellung der aktuellen Hochwassersituation und kurzfristiger Prognosen durch eine Integration der vom Wupperverband betriebene Pegel.

Die neue Version der Starkregengefahrenkartefindet sich wie bisher unter:

–          https://www.wuppertal.de/starkregen

–          https://www.wsw-online.de/wsw-energie-wasser/privatkunden/produkte/dienstleistungen/abwasser/starkregen/

–          https://topicmaps-wuppertal.github.io/starkregen  (Vollbilddarstellung)

Quelle: Stadt Wuppertal

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