Neue Zoobrücke Siegfriedstraße bekommt neuen Anstrich

Wie üblich mit Gehwegsperrung nach Landrecht und Mißachtung der Straßenverkehrs-Ordnung und des Gleichbehandlungsgrundsatzes.

Das übliche Procedere: Foto: Aufstellen von „Fußgänger zum anderen Gehweg fliegen“ – wie, ist dann deren Sache.

Während die alte denkmalgeschützte Zoobrücke neben der gleichnamigen Schwebebahnstation seit 40 Jahren vor sich hingammelt [1], bekommt der neue Pendant – die Wupperbrücke Siegfriedstraße – zum verspäteten 40. Geburtstag – einen neuen Geländeranstrich. Die Maßnahme kostet lt. Stadt rund 60.000 Euro.

Mobililitätseingeschränkte und andere Fußgänger dürfen dabei das Spiel „Reise nach Barrierefrei“ spielen: Wie üblich sind zwar Gehwege gesperrt, dies ist aber weder angekündigt, noch Bordsteine barrierefrei abgesenkt, noch irgendein Ersatzgehweg eingerichtet. Die Spielregeln lauten, daß man als Fußgänger riechen darf, wie man auf möglichst kurzem Wege von der zur Zeit gesperrten Südseite der Brücke zur nördlich gelegenen Friedrich-Ebert-Straße gelangt. Denn die Fußgängerampel über die Siegfriedstraße wurde gleich mit außer Betrieb gesetzt, vergleiche Foto.

Natürlich erfolgen die Arbeiten nach Landrecht unter Mißachtung der Richtlinien für die Sicherung von Arbeitsstellen an Straßen (RSA). Die Fahrbahn ist zum Beispiel breit genug für einen Ersatzgehweg – diesen einzurichten verursacht aber Kosten und Aufwand, die in den 60.000 Euro scheinbar nicht zu vertreten waren. Dabei sind die RSA theoretisch Teil der Vergaberichtlinien (VOB) der öffentlichen Hand und damit eingepreist…

Die RSA sollen eigentlich dafür sorgen, daß eine Baustelle nicht zum unüberwindbaren Hindernis für Menschen wird, die nicht so einfach einen 10 cm hohen Bordstein überwinden und damit um das Hindernis herumlaufen können – Stichwort Grundrecht auf Gleichbehandlung.

Weiterführende Verweise

Regelpläne zur Aufstellung und Anordnung von Baustellenabsperrungen:
https://www.ibotech.eu/regelplaene-rsa-21.php
https://www.rsa-online.com/22/Regelplaene/Regelplaene.htm

[1] Alte Zoobrücke, Wikipedia,
https://de.wikipedia.org/wiki/Alte_Zoobr%C3%BCcke

[2] Geländer Neue Zoobrücke bekommt neuen Anstrich
https://www.wuppertal.de/presse/meldungen/meldungen-2024/oktober/zoobruecke.php

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Kommentare

  1. N. Bernhardt sagt:

    Der Haushalt, BUGA und Bauschzentrum sind ja auch Baustellen. Wenn die auch so gemanagt werden wie die Siegfriedstraße… dann laufen wir direkt in das (Haushalts-) Loch hinein. Für die Größe gibt es wahrscheinlich gar keine Absperrungen mehr.

    Das ist wie beim Cross-Border-Leasing und Verkauf von einem Drittel der WSW-Energiesparte. Die Verantwortlichen sind längst weg vom Fenster und Lieschen Müller zahlt noch heute für die Murks-Entscheidungen von damals. Als „Synergieeffekt“ buttern die WSW-Energiekunden schön Millionen in das Kohlekraftwerk Wilhelmshaven, und GDF/Suez/Electrabel zieht jährlich Millionen an Gewinn ab, das beim ÖPNV besser aufgehoben ist. (Zu Zeiten von RWE als Anteilseigner waren das rund 8 Mio. €/a.)

  2. N. Bernhardt sagt:

    Die Stadt könnte auch einfach einen Ersatzgehweg anordnen. Platz ist genug da. Stattdessen wird am Sonnborner Ufer
    – Rechtsabbiegespur.
    – Radweg. und
    – Gehweg
    gesperrt, um ein Geländer anzupinseln. Läuft!

    Es fragt sich halt, wer sich die Differenz zwischen Ausschreibung (VOB sagt: es müssen alle Gesetze und technischen Richtlinien eingehalten werden) und tatsächlicher Absperrung (nicht StVO-konform, nicht RSA-konform) in die eigene Tasche steckt. Entweder in Form von Arbeitsersparnis, oder kleinen Geschenken. Aber: alles nur Erzählungen und Vermutungen.

    Wahrscheinlich hätte es ein halbwegs gescheit denkender Mensch auch hingebekommen, den halben Gehweg abzusperren, um von der Brücke aus das Geländer anzupinseln. Und von der anderen Seite eine Hubbühne in die Wupper gestellt, wie das regelmäßig bei Brückenkontrollen der Fall ist. Damit kann man dann das Geöänder von der Wupperseite anpinseln.

    1. Susanne Zweig sagt:

      Ich weiß ja nicht, wieviele Kilometer Geländer der Auftrag umfasst, aber für das Jahresgehalt eines Juniorprofessors würde ich es auch 4 Wochen mit Pinsel im Klettergurt aushalten.
      Wenn alle Baustellen so gemanagt werden, dürfte die Stadt für ein Haushaltsloch gar keine BUGA mehr nötig haben.

  3. Susanne Zweig sagt:

    Es ist allgemein bekannt, dass Fußgänger extrem dumm sind. Sie würden normalerweise alle über die Absperrung steigen und durch das Fahrgerüst klettern, wenn da nicht das Schild stünde.
    100 Meter weiter wurde sogar ein Schild angebracht, das Fußgängern verbietet, auf der falschen Seite des Geländers zu laufen: kurzlinks.de/ebr2
    Ohne dieses Schild gäbe es heute keine Sonnborner mehr.
    Wer unbedingt über eine Fußgängerampel laufen will, kann das am Deutschen Ring unter der A535-Brücke. Dort braucht zwar niemand eine Fußgängerampel, wegen der Baustelle gibt es aber gleich zwei. Läuft…!

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