Offener Brief an NRW Bildungsministerin Yvonne Gebauer (FDP)
Der frühe Vogel fängt den Wurm, hab ich mir mal sagen lassen. Nur das letzterer separiert von allen anderen in Erscheinung tritt, ist mir neu.
Und so stört es mich sehr, dass auch in diesem Jahr die städt. Gesamtschulen wieder einmal vor allen anderen mit den Anmeldungen starten, dank einer zuvor bei der Bezirksregierung Düsseldorf beantragten „Ausnahmegenehmigung“.
Wuppertal hat sich somit wieder einmal eine Extrawurst gesichert und preist sich als tapferer Held der Gesamtschulen, was zur Folge hat, das bis zuletzt um die 300 Schülerinnen und Schüler an dieser Schulform nicht angenommen werden konnten.
Dies mag zum einen daran liegen, dass man auch trotz festen Willens für sein Kind, keinen Platz an einer Gesamtschule bekommen hat. Doch was ist mit den Eltern, welche zu besagten Zeitpunkt einfach keine andere Wahl hatten und es ab kommenden Samstag Vormittag haben?
Die vorgezogenen Anmeldungen stellen eine Ungleichbehandlung der Schulformen in unserer Stadt dar. Und wenn letztere ein so großes Vertrauen in die Gesamtschule hat, wäre es doch sehr zu begrüßen, würde diese es beweisen, lässt sie die Gesamtschulen in 2019 mit allen anderen „an den Start“ gehen!
Die Hoffnung, sich diesen Themas anzunehmen, liegt hier nun auch bei unserer NRW Bildungsministerin Yvonne Gebauer (FDP), wie in folgendem Brief erläutert.
Sehr geehrte Frau Gebauer,
zur Zeit starten wieder die Anmeldezeiträume für diejenigen, welche ab dem Schuljahr 18/19 in die fünfte Klasse kommen.
So auch in Wuppertal. Jedoch sehr zu meinem Unbehagen, liegt der Startschuss der Gesamtschule zeitlich weit vor dem, welchen Haupt- und Realschulen in Verbindung mit Gymnasien für sich beanspruchen.
Meiner Ansicht nach lässt dieser zeitliche Unterschied die Zahl derer, welche an Gesamtschulen abgelehnt werden, in die Höhe steigen. Denn den Gesamtschulen steht somit die Möglichkeit zu, zuvor in aller Ruhe sich die besten Schülerinnen und Schüler auszusuchen. Nur warum vor den anderen?
Ich möchte es übrigens nicht ausschließen, dass es Eltern gibt, welche schon vor Beginn jedweder Anmeldezeiträume für sich festgelegt haben, ihr Kind an der Gesamtschule anzumelden. Ausschließen möchte ich aber auch nicht, dass viele Eltern ihre Kinder an der Gesamtschule anmelden, weil zu besagtem Zeitpunkt eben keine andere Möglichkeit besteht, zumindest hier in Wuppertal.
Was die Zukunft unserer jüngsten angeht, kann eine solche Verhinderung des Wettbewerbs der Schulformen um Weltbeste Bildung auf keinen Fall förderlich sein. Auch für eine bedarfsgerechte Ermittlung an neuen Lehrkräften, Klassen oder gar Schulen, welche ab der fünften Klasse aufwärts komplett neu aufgezogen werden müssen und das nur in Bezug auf die Gesamtschule.
Ich will, dass nicht nur meine Kinder in Zukunft schon zu Beginn die Möglichkeit haben zwischen den für sie besten Schulformen zu entscheiden. Ich will diese Möglichkeit einem jeden Kind in unserem Land und ganz besonders meiner Heimatstadt Wuppertal ermöglichen, indem die regelrechte Bevorzugung der Gesamtschule in Bezug auf die vorgezogenen Anmeldezeiten beendet wird und alle Schulformen sich in einem einheitlichen Zeitrahmen, im Kampf um Weltbeste Bildung zusammenfinden. Denn die Individualität unserer Schulformen ist genauso wichtig wie die unserer Kinder. Und diese beiden gilt es zu schätzen, fördern und zu erhalten.
Mit freundlichen Grüßen
Dominik Korthaus
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