31.01.2023Claudia Otte
Radikalschnitt von Büschen und Sträuchern in Wuppertal, Brutmöglichkeiten für dieses Jahr zerstört
Zitat aus der heutigen WZ:
„Das mag zwar stellenweise etwas brutal aussehen, gehört aber zum ganz normalen Pflegeschnitt“, erklärt Stadtsprecherin Ulrike Schmidt-Keßler. „Das machen wir jedes Jahr und die Arbeiter wissen, was sie tun.“ Viele der Büsche und Gehölze müssten bis auf den Strunk runter getrimmt werden, damit sie im Frühjahr wieder austreiben. Schließlich wachse das ausgedörrte Holz an manchen Hecken sonst nicht mehr richtig nach, so Schmidt-Keßler.“
Scheinbar weiß Frau Schmidt-Keßler nicht was ein Pflegeschnitt ist und das Ressort Grünflächen und Forsten möchte den Bürgern wieder mal eine Geschichte aus dem Paulanergarten auftischen, so wie schon einmal, als es einen nicht existierenden Platanenkrebs gab und man die Fällung von Bäumen begründen musste.
Hier wird radikal auf Stock geschnitten und meint tatsächlich noch, dass im Frühjahr, also in zwei Monaten die Büsche einen Rückzugsort für Vögel bieten würden. Hier sollte man doch differenzierter vorgehen und Stockschnitte auch nur dort anwenden wo es wirklich nötig ist und nicht flächendeckend, eben im Hinblick auf die nahe Brutzeit. Übrigens fängt am 01.März die Schonzeit an, warum wohl? Oder hat die Stadt einen unbekannten Dünger der die Hecken und Sträucher in acht Wochen turbomäßig sprießen lassen?
Die externen Arbeiter rasieren alles ab, so wie vor zwei Jahren im Von-der-Heydt-Park. Jahrzehnte alte, meterhohe und jedes Jahr in voller Blüte stehende Rododendronbüsche auf Stock geschnitten, die sind jetzt gerade mal einen Meter gewachsen. Wo man hinschaut abgeholzte Grünflächen, zerstörte Brutplätze. Ich bin fassungslos und wütend wie wir in dieser Stadt verarscht werden und wie dilettantisch in dieser Stadt die Grünflächenpflege betrieben wird.
Claudia Otte (Redaktion)
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