Reden statt wegschauen

Zum heutigen Welttag der Suizidprävention (10.9.) ermutigt die Wuppertaler Telefonseelsorge, mehr über das schwierige Thema zu reden.

Zum heutigen Welttag der Suizidprävention (10.9.) ermutigt die Wuppertaler Telefonseelsorge, mehr über das schwierige Thema zu reden.

Manchmal platzt es direkt aus den Menschen heraus, die sich bei der Telefonseelsorge melden. Oft kommt die Ankündigung, am liebsten sterben zu wollen, aber eher im Nebensatz. In etwa zwölf Prozent der rund 12.000 Gespräche, die die Wuppertaler Telefonseelsorge jährlich führt, erzählen Menschen von eigenen Suizidgedanken oder Angehörigen, die eine Selbsttötung ankündigen.

„In Deutschland sterben mehr Menschen durch Suizid als durch Verkehrsunfälle, Gewalttaten und illegale Drogen“, sagt die Leiterin der Wuppertaler Telefonseelsorge, Jula Heckel-Korsten. Weit mehr als 100.000 Menschen erleiden jedes Jahr den Verlust eines nahestehenden Menschen durch Suizid. Bis zu 400 Suizidversuche pro Jahr soll es Schätzungen zufolge alleine in Wuppertal geben.

Dialog statt Druck

„Wenn wir Suizide verhindern wollen, müssen wir das Thema aktiv ansprechen statt ihm auszuweichen oder dagegen zu reden“, rät sie. „Der beste Schutz ist das Gespräch.“

Telefonseelsorge Wuppertal

Die Telefonseelsorge Wuppertal ist erreichbar unter Telefon 0800/111 0 111

Reden statt wegschauen

Zum Welttag der Suizidprävention am Samstag (10.9.) ermutigt die Wuppertaler Telefonseelsorge, mehr über das schwierige Thema zu reden.


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Zum Welttag der Suizidprävention am Samstag (10.9.) ermutigt die Wuppertaler Telefonseelsorge, mehr über das schwierige Thema zu reden.

In etwa zwölf Prozent der rund 12.000 Gespräche, die die Wuppertaler Telefonseelsorge jährlich führt, erzählen Menschen von eigenen Selbstmordgedanken oder Angehörigen, die einen Suizid ankündigen. Für viele sei es eine Entlastung, darüber reden zu können, warum sie ihr Leben als unerträglich empfinden, beobachtet die Leiterin der Telefonseelsorge, Julia Heckel-Korsten.

„Wenn wir Suizide verhindern wollen, müssen wir das Thema aktiv ansprechen statt ihm auszuweichen oder dagegen zu reden“, rät sie. Es sei wichtig, die Menschen in ihrer Verzweiflung ernst zu nehmen, ihnen zuzuhören und gemeinsam mit ihnen zu überlegen, was ihr Leben wieder etwas erträglicher machen könne.

Dialog statt Druck

Diesen Rat gibt Julia Heckel-Korsten auch Anrufer:innen, die sich bei ihr melden, weil sie nicht wissen, wie sie mit den Suizidgedanken ihrer Angehörigen umgehen sollen. „Häufig glauben sie, dass es besser ist, von diesen Gedanken abzulenken oder gar nicht erst darauf einzugehen, weil dies ihre Angehörigen ermutigen könnte, die Gedanken auch in die Tat umzusetzen.“ Doch das Gegenteil sei meist der Fall.

Julia Heckel-Korsten leitet seit fünf Jahren die Wuppertaler Telefonseelsorge.

Durch das Gespräch lasse bei vielen Menschen der Druck der quälenden Gedanken nach, beobachtet die Pfarrerin. „Wer in den Dialog geht, vermittelt: Mir ist nicht egal, wie es dir geht, und ich halte mit dir diese Gedanken und auch das, was dein Leben so unerträglich macht, aus.“

KrisenKompass als „Notfallkoffer“

Hilfe bietet die Telefonseelsorge auch mit der kostenlosen App „KrisenKompass“, auf die Julia Heckel-Korsten gerne verweist. Sie enthält Tools wie eine Tagebuchfunktion und persönliche Archive, um positive Gedanken oder beispielsweise Fotos, Erinnerungen oder Lieder zu speichern, Hinweise zu beruhigenden Techniken, sowie direkte Kontaktmöglichkeiten zur Telefonseelsorge und anderen professionellen Anlaufstellen.

Den „Welttag der Suizidprävention“ am Samstag, 10. September, nutzt die Telefonseelsorge bundesweit, um auf ihre wichtige Arbeit aufmerksam zu machen. Deutschlandweit ist sie mit mehr als 7.700 geschulten Ehrenamtlichen in 104 Städten oder Regionen tätig. In Wuppertal stehen rund 80 Mitarbeitende ganzjährig rund um die Uhr am Telefon oder auch per Mail und Chat zur Verfügung.

Auf ihrer Website hat die Telefonseelsorge Informationen zur Suizidprävention veröffentlicht. Dazu gehört das „Handbuch Suizidprävention: Niemand bringt sich gerne um“; die „Handreichung bei Suizidankündigungen“ zum Umgang mit akuter Suizidalität von Angehörigen oder Freunden sowie der Essay „Suizidprävention – eine Kernkompetenz der Telefonseelsorge“ mit einem Schwerpunkt auf dem Thema latente Suizidalität.

Text: Sabine Damaschke
Foto: pixelio/Öffentlichkeitsreferat

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