RTL2 bringt zwölfteilige Serie aus JVA Ronsdorf
Es war zweifellos das bestbewachte Wuppertaler „Business Breakfast“ in der langen Geschichte dieser Veranstaltungsreihe. Etwa 200 Gäste waren der Einladung des Stadtmarketingvereins Wuppertalaktiv gefolgt und informierten sich in Vorträgen und Führungen durch die Werkstätten über die schulische und berufliche Ausbildung der Gefangenen.
Zuvor mussten sich die Gäste ausweisen, eine Körperkontrolle mittels Metalldetektor und einen schier endlos langen Fußmarsch durch die weitläufige Anlage hinter sich bringen. Moderiert von Wuppertalaktiv-Geschäftsführerin Antje Lieser gaben dann Anstaltsleiter Rupert Koch sowie Lehrer und Ausbilder detailreich Auskunft über die Qualifikation der jungen Männer (14 – 24 Jahre). Mehrfach wurde an die Gäste aus der Wirtschaft appelliert, den Jugendlichen aus dem Knast eine Chance zu geben. Es sei ein Gefühl der Bereicherung, wenn man einem gestrauchelten jungen Menschen dabei helfen könne, wieder Boden unter die Füße zu bekommen, berichtete ein Unternehmer, der bereits Absolventen der Ausbildungsmaßnahmen beschäftigt.
Im Rahmen des Business Breakfast teilte JVA-Leiter Koch mit, dass am 19. Februar eine Fernsehserie über den Alltag hinter Gittern beginnen wird. Der Sender RTL2 wird in voraussichtlich zwölf Folgen darüber berichten, wie es hinter den Gefängnismauern zugeht. Auf der Homepage der Produktionsfirma „AZ Media“ heißt es:
Die packende Dokumentarreihe „Der Jugendknast“ schildert den Haftalltag ausgewählter Insassen und Betreuer der JVA Wuppertal-Ronsdorf mit allen Höhen und Tiefen – von der gnadenlosen Hackordnung im Gefängnis bis hin zu individuellen Erfolgserlebnissen. Die Gefangenen gehen auf unterschiedliche Weise mit dem Leben hinter Gittern um. Einige verarbeiten ihre Frustration beim Sport, andere lehnen sich gegen die Haftregeln auf. Doch immer wieder nutzen Insassen ihre Zeit im Gefängnis auch dafür, ihrem Leben eine neue Richtung zu geben.
Weiter mit:
Eine sehr gut organisierte und informative Veranstaltung – danke den Organisatoren und Durchführenden.
Na, wenn das kein unrealistisch gescriptetes Fakeformat mit möglichst prolligen Darstellern ergibt, will ich fürderhin Schibulski heißen.
Gut organisierte und informative Veranstaltung schön und gut, aber – und da sind wir mal ehrlich – wir haben es hier mit RTL2 zu tun, d.h.: Was man am wenigsten erwarten kann, sind realistische Einblicke in den Jugendknastalltag, und erst recht Hilfe für die Insassen. Was man dafür aber sicher bekommt, ist Scripted Reality zur allgemeinen Belustigung der RTL2-Zuschauer.
Aber trotzdem viel Spaß dabei 🙂
Hallo Herr Schibulski:),
Zu 99% läuft auf RTL2 nur „Müll“.
Aber glauben sie wirklich, dass wir sowas in der Jva dulden würden, besonders als Behörde?
Ich habe die Dreharbeiten 8 Monate begleitet und überwacht, ich kann versichern das alles echt ist. Aus Sicherheitsgründen Habe ich alle 12 Folgen gesehen und geprüft.
Unser Anspruch war, den Alltag von Bediensteten und Gefangenen so zu zeigen, dass sich alle Menschen ein Bild vom Mikrokosmos Jva machen können.
Also viel Spaß beim gucken Herr Schibulski:)
Gruß
Ein Justizvollzugsbeamter