Schluss mit nervigen Cookie-Bannern
Wer im Internet möglichst wenige Daten hinterlassen möchte, braucht Zeit und Geduld. Auf fast jeder Webseite müssen Verbraucher:innen die Cookie-Einstellungen auswählen und speichern. Oft sind gerade für die datensparsamste Option viele Klicks erforderlich. „Durch Cookies kann unser digitales Verhalten sehr genau unter die Lupe genommen und umfangreiche individuelle Profile erstellt werden”, so Michelle Schüler-Holdstein von der Verbraucherzentrale in Wuppertal.
„Möchten Verbraucher:innen ihren digitalen Fußabdruck möglichst gering halten, sollten sie solche Cookies, die nicht technisch erforderlich sind, ablehnen.“
Was machen Cookies?
Bei Cookies handelt es sich im Kern um kleine Textdateien, die auf den lokalen Endgeräten der Nutzer:innen, wie beispielsweise Laptops oder Smartphones, gespeichert werden und es ermöglichen Geräte – und damit auch Nutzer:innen – wiederzuerkennen. Ohne bestimmte Cookies wäre eine Nutzung des Internets, in der Form wie wir es kennen, nicht möglich. Die Frage ist also weniger, ob wir Cookies zulassen möchten, sondern eher welche. Es gibt technisch notwendige Cookies, die für das Surfen im Netz unabdingbar sind. Sie können praktisch sein, weil sich zum Beispiel ein Online-Shop auf diese Weise Produkte merkt, die bereits in den Warenkorb gelegt worden sind. Deutlich weiter gehen Tracking-Cookies, die teils umfassende Daten sammeln. Mit ihrer Hilfe können Anbieter von Websites, aber vor allem Werbefirmen, ein besonders umfangreiches individuelles Profil erstellen.
Wozu dienen Cookie-Banner?
Ein Cookie-Banner stellt einerseits Informationen darüber bereit, welche Cookies verwendet werden und zu welchem Zweck die Daten gesammelt werden. Andererseits wird über das Banner auch die für bestimmte Verarbeitungszwecke gesetzlich vorgeschriebene Einwilligung eingeholt. Nutzer:innen können selbst auswählen, welche Cookies sie erlauben möchten und welche nicht. Für technisch notwendigen Cookies benötigen Webseiten-Betreiber hingegen keine Einwilligung. Viele Cookie-Banner sind allerdings nicht rechtskonform umgesetzt.
Wie funktioniert das Browser–Plugin „Nervenschoner“?
Nach der Installation des Plugins blockiert es so viele Einwilligungs-Banner wie möglich. Das Plugin funktioniert im Hintergrund als Firewall und unterbindet Verbindungen, die Einwilligungs-Banner laden wollen. Was ein Einwilligungs-Banner ist und was blockiert werden muss, das weiß das Plugin aus den Signaturen in „schwarzen“ Banner-Listen, die von einer internationalen Gemeinschaft gepflegt werden. Das Nervenschoner-Plugin verwendet eine „Blockierliste“ aus dem „EasyList Forum“. Nebenbei blockiert der Nervenschoner standardmäßig auch Tracker, die Webseitenbesucher:innen bei ihrem Weg durch das Internet über die Schulter schauen wollen.
Entwickelt wurde das Plugin in einer Kooperation von Verbraucherzentrale Bayern und ZD.B-Themenplattform Verbraucherbelange mit Förderung durch das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz.
Weiterführende Infos und Links:
Alle Infos zu Installation und Download des Browser-Plugins „Nervenschoner“ gibt es hier: https://www.verbraucherzentrale.nrw/node/74152
Mehr zum Thema Cookies unter: https://www.verbraucherzentrale.nrw/cookies
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