08.04.2010Josh
‚Sonderzüge in den Tod‘
Worte wie Tod oder Verfolgung sind auch für viele Wuppertaler Bürger hauptsächlich Begriffe aus den Medien oder Geschichten. Immer weniger Zeitzeugen können heute berichten um somit die jüngeren Generationen aufzuklären. Umso wichtiger finden die Mitglieder des Projektes BürgerBahnhof, dass sich um Dokumentationen gekümmert wird.
Der Austellung ging ein öffentlicher Streit voraus, da die DB AG die Ausrichtung der Ausstellung auf deutschen Bahnhöfen abgelehnt hatte. Nach einijährigen Diskussionen einigten sich die Verantwortlichen bekanntermaßen doch auf ein Stattfinden, allerdings in der Nähe von Bahnhöfen.
Gezeigt werden Einzelschicksale und Geschichten von Kindern und Erwachsenen, welche im Zuge des Holocausts in den Tod transportiert wurden. Im Mittelpunkt der Austellung steht die damalige Reichsbahn unter den Themen Verfolgung und Vertreibung, sowie Zwangsarbeit. Insgesamt wurden etwa drei Millionen Menschen aus fast ganz Europa in die Vernichtungslager des NS-Regimes deportiert.
Auf 40 Informationstafeln wird an das unermessliche Leid erinnert, das diesen Menschen zugefügt wurde. Überlebende schildern die Zustände in den Zügen in Zeitungsinterviews. Desweiteren wird die betriebliche Durchführung der Transporte anhand von Grafiken und Dokumenten dargestellt.
Der Besuch der Ausstellung ist kostenfrei und unterscheidet sich von Stadt zu Stadt. Besonders interessant sind einzelne Tafeln, die konkrete Schicksale der jeweiligen Stadt behandeln werden.
Für besonders interessierte Besucher ist auch ein Buch mit dem Titel „Sonderzüge in den Tod: Die Deportationen mit der Deutschen Reichsbahn. Eine Dokumentation der Deutschen Bahn AG“ erhältlich.
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