Trauer ohne Worte

Als "Lebenstänzer" gestaltet Felix Grützner Gottesdienste und Trauerfeiern tänzerisch mit. Am Welthospiztag (15.10.) ist er in Wuppertal zu Gast.


Als „Lebenstänzer“ gestaltet Felix Grützner seit vielen Jahren Gottesdienste und Trauerfeiern tänzerisch mit. Am Welthospiztag (15.10.) ist er in Wuppertal zu Gast.

Herr Grützner, Sie betonen gerne, dass Sie kein Trauer-, sondern ein Lebenstänzer sind. Warum ist Ihnen das wichtig?
Felix Grützner: Seit vielen Jahren tanze ich auf Begräbnis- und Trauerfeiern, in Veranstaltungen von Hospizvereinen oder in ökumenischen Gottesdiensten wie am 15. Oktober in Wuppertal-Vohwinkel. Da werde ich dann gerne als „Trauertänzer“ vorgestellt, aber ich folge nicht der Tradition des mittelalterlichen Totentanzes, der den Fokus darauf legt, dass alle sterben müssen, egal ob jung, alt, reich oder arm.

Mein Tanz dreht sich um das Leben: Das Leben der Verstorbenen, das Leben der Zurückbleibenden. Ohne das Leid und den Schmerz auszulassen, versuche ich, eine Ahnung von einem Leben nach und mit dem Verlust zu geben.

Wie gestalten Sie Ihren „Lebenstanz“?
Grützner: Das sind ruhige Bewegungen und einfache Gesten, die uns allen bekannt sind. Sie stehen für das, was in einem Trauerprozess passiert wie das Festhalten, Loslassen, Suchen, wie nicht gehen lassen wollen, wie sich fragen, ob das alles ist. Ich streiche mit der Hand über den Boden, so wie man vielleicht am Grab steht und denkt, war das jetzt alles?

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