„UBUNTU“, „SISTAHOOD“ & Co. Freiwilligendienst in Südafrika

Ex-Wuppertalerin berichtet über ihre Projekte in Hout Bay. Ein Informationsabend für alle, die sich für einen sinnvollen Freiwilligen-Dienst interessieren und noch nicht so recht wissen, was und wie.

Sylke FunkSylke Funk
Projekt mit Township-KindernProjekt mit Township-Kindern
Frühstück mit Bischof TutuFrühstück mit Bischof Tutu

In den 80er Jahren kam sie nach Wuppertal und arbeitete mit benachteiligten Jugendlichen an der Volkshochschule. Sylke Funk verbrachte als Sozialpädagogin viele Jahre im Tal, bevor sie 1989 ihre Sachen packte, mit ihrem neuen Lebensgefährten in Holland einen großen Plattbodensegler kaufte, um damit Touristengruppen übers Ijssel-meer zu schippern. Nebenbei, in der Nachsaison, arbeitete die sozial engagierte Ex-Wuppertalerin mit Prostituierten und Junkies im Amsterdamer Rotlichtmilieu. Ein dramatischer Arbeitsunfall beim Segeln kostete die junge Frau beinahe einen Fuß. Zäh kämpfend hatte sie aber nach zwei Jahren wieder festen Boden unter beiden Füßen, bildete sich zur Familientherapeutin fort und verdiente ihr Geld  weiter als Skipperin auf See.  2006 wanderte sie dann mit Mann und Tochter nach Südafrika aus und ließ sich in der Nähe von Kapstadt am Meer nieder. Dort eröffnete sie eine Praxis für Familien- und Beziehungstherapie und arbeitete an einer sogenannten „Regenbogen- Grundschule“ für Kinder aller Hautfarben als Familienberaterin. Durch ihre Arbeit gewann sie zunehmend mehr Eindrücke von den wachsenden Sorgen und Nöten der Menschen in den Townships von Hout Bay, ihrem Wohnort. So kam sie auf die Idee, eine Organisation zu gründen, die Menschen als freiwillige Helfer in die Projekte bringt, die sie selbst betreut. Zum Beispiel das Projekt „SISTAHOOD!“. Sie hat es gemeinsam mit  einem Xhosa- Mädchen gegründet. Gemeinsames Ziel ist es, ein „safe house“ für Mädchen zu finanzieren, ein Fluchtpunkt für traumatisierte Mädchen. Finanziert werden aber auch kleinere Projekte im Township: Bücherkauf für Lesestunden, Material für Spieltherapie, Einrichtung eines „Learner support centrums“, Alphabetisierung von  Erwachsenen, English- und Computerkursus für „Single Mom’s“ und vieles mehr. „Gute und inspirierende Bildungs- und soziale Arbeit und hierbei genug individuelle Aufmerksamkeit sind richtungsweisend und wichtig auf dem Weg heraus aus den Armuts- und Gewaltstrukturen des Townships. So können wir die Kinder ermutigen, ihre Zukunft selbst in die Hand zu nehmen.“ Sagt Sylke Funk.  2012 gründete sie die Organisation UBUNTU. Sie vermittelt seitdem Freiwillige aus Deutschland und Holland in Township-Projekte, die sie selbst betreut. Jetzt ist sie wieder in Wuppertal und steht allen jungen Leuten, die z.B. nach dem Abitur ein freiwilliges Jahr in Südafrika einlegen wollen, für Informationen zu Verfügung. „Aber wir bieten grundsätzlich allen Altersgruppen die Möglichkeit zur Mitarbeit, auch Menschen nach dem aktiven Berufsleben,“ so Sylke Funk. Für alle, die schon einmal darüber nachgedacht haben, aber noch nicht so recht wissen wie, hat sie alle Informationen bereit. „Hilfe wird in Südafrika mehr denn je dringend benötigt. Für die Qualität der Projekte bürge ich, weil ich sie selbst kenne“, sagt Sylke Funk, die aus eigener Erfahrung nur zu gut weiß, wie wichtig dieser Aspekte für den Freiwilligen-Dienst ist. Am 3. Juli um 19.00 Uhr lädt Sylke Funk zu einem Info-Abend in die Galerie Groelle pass:projects in Elberfeld, Friedrich-Ebert-Straße 143e ein. „Wir zeigen Bilder, erzählen von unserer Arbeit, freuen uns nicht nur auf junge Leute und beantworten alle Fragen – auch über den Freizeitwert bei uns unten am Kap“, sagt die Projektleiterin und lacht, weil alles einmal hier anfing: in Wuppertal.

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