13.03.2014Redaktion
„Unsere Väter bauten die Schwebebahn, wir bauen die Uni“
Michael Kroemer, 35 Jahre lang Pressesprecher der Bergischen Universität, wurde vor zwei Jahren anlässlich seiner Verabschiedung von Rektor Prof. Dr. Lambert T. Koch aus den Beständen des Uni-Archivs ein historisches Plakat überreicht: „Unsere Väter bauten die Schwebebahn, wir bauen die Uni“ aus einer Plakataktion von 1972, dem Gründungsjahr der Uni. Das vom einzigen noch erhaltenen Original dieses Plakates aufwändig hergestellte Faksimile im Format DIN A0 fristete seither im Dortmunder Arbeitszimmer Kroemers ein Schattendasein – deshalb übergab er es jetzt an Prof. Dr.h.c. Ernst-Andreas Ziegler, den Gründer und Geschäftsführer der Junior Uni, wo es im Foyer des Neubaus am Unterbarmer Brögel einen für viel großes und kleines Publikum gut sichtbaren Ehrenplatz erhält.
Ziegler hatte als damaliger Leiter des städtischen Presseamtes die Plakataktion initiiert – und den Slogan erdacht. Dass er über 40 Jahre später selbst Bauherr einer Uni sein würde, war für seinen langjährigen Kollegen Kroemer Hauptmotiv, ihm das Plakat für die Junior Uni als Dauerleihgabe zur Verfügung zu stellen: Da schloss sich ein Kreis … Die Originale der Plakate, drei Motive, wurden dem Uni-Archiv von dem Stahlbauer Prof. Hans-Friedrich Schierk zur Verfügung gestellt.
Ernst-Andreas Ziegler erinnert sich:
Die Gründung der Bergischen Universität, damals noch Gesamthochschule Wuppertal, war für die Stadtentwicklung ein einzigartiger Glücksfall – und eine enorme Herausforderung für die Stadt. Wissenschaftsminister Johannes Rau, der die Entscheidung gegen viele Widerstände für seine Vaterstadt durchgesetzt hatte, forderte von den Verantwortlichen im Rathaus und von seinen Wuppertaler Mitbürgern: „Nutzt diese einmalige Chance, unterstützt das Land bei Planung und Bau, freut Euch auf Professoren und Studenten, bekennt Euch leidenschaftlich zur Hochschul- und Bildungsstadt.“
Kommunalpolitik und Stadtverwaltung gaben allen mit der Errichtung der Gesamthochschule zusammenhängenden Fragen oberste Priorität. Dazu gründeten sie u.a. ein städtisches Amt für Hochschulfragen, das die gesamte städtische Unterstützung koordinierte, und betrauten mit der Amtsleitung den persönlichen Referenten des Oberstadtdirektors, Dr. jur. Klaus Peters. Der fand darin seine Lebensaufgabe und wechselte 1972 als überaus erfolgreicher Gründungskanzler in den Unibetrieb.
Ich bekam als Leiter des Presse- und Werbeamtes den Auftrag, die Arbeit der Gründerväter um Gründungsrektor Professor Rainer Gruenter und Kanzler Dr. Peters durch Presse- und Öffentlichkeitsarbeit zu unterstützen. Dazu legte ich ein Konzept mit einer Reihe von Einzelaktionen vor. Die beiden wichtigsten waren eine über mehrere Dekaden laufende Plakataktion und die Initiative zur Gründung einer Freunde-Gesellschaft für die neue Hochschule. Das fand im Rat der Stadt große Zustimmung.
Weil die Wuppertaler ihre Schwebebahn wie ein Familienmitglied lieben, habe ich den Slogan „Unsere Väter bauten die Schwebebahn, wir bauen die Uni“ formuliert und die damalige Presseamt-Grafikerin Iris vom Hof gebeten, damit ein Plakat zu entwerfen. Das gelang ihr grandios. Das Plakat war „der“ Wuppertaler „Hingucker“, der Slogan wurde so etwas wie ein geflügeltes Wort. Iris vom Hof – sie wurde später Professorin für Design an der Fachhochschule Hannover – und ich ernteten viel Lob, auch von Johannes Rau, der all das angestoßen hatte.
Doch an eine Dokumentation dieser erfolgreichen PR-Kampagne dachte niemand. Im Laufe der Zeit geriet sie sogar in Vergessenheit. Erst die Verabschiedung von Michael Kroemer aus dem Amt des Pressesprechers der Bergischen Universität 2012 änderte das, als ihm das vielleicht einzige noch existierende Plakat dieser Kampagne als Abschiedsgeschenk überreicht wurde.
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Quelle: Bergische Universität Wuppertal
Foto: Sebastian Jarych
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Ganz vergessen wird ja immer Albrecht Ade, aber der kam ja wie Thomas
Rempen aus Stuttgart. (Wenn wir schon von Iris reden)
(Wie ja leider auch die gesamte Werkkunstschule ohne jede Not von ein paar
Idioten zerstört wurde, oder war es böswillig? Na?)
Es gab ja auch eine Zeit v o r Albrecht Ade und die war durchaus hochkarätig und
durchgängig gut, so gut wie es eben nach dem Krieg sein konnte.
Immer wieder kommt das Gespräch auf die Junior-Uni, und das Normalbürger
keine Plätze für ihre Kinder bekommen und
viele Bürger sind der Meinung, dass es vielleicht besser gewesen wäre, die ganz
normalen Grundschulen wenigstens auf so ein Niveau zu bringen wie ich es
damals bei Frau Wolff in der Volksschule erleben durfte, also die ganz normale Schule zu verbessern!
Eine n e u e Aufgabe für unseren Ehrenringträger!
Warum nicht?
Mutter