Veranstaltungsreihe „100 Jahre Warenhaus Tietz“ ein voller Erfolg

Die von der Begegnungsstätte Alte Synagoge von Mitte bis Ende April organisierte Veranstaltungsreihe "Konsumtempel und Ort der Moderne - 100 Jahre Warenhaus in Wuppertal" lockte viele Besucher an.

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Stil-Konfrontation: Erst 1959 wurde die imposante Giebelfassade des „Tietz“ abgebrochen und durch einen Vorbau im Architekturstil der Nachkriegsmoderne ersetzt. (Abb.: Stadtarchiv Wuppertal)

Über 700 Besucherinnen und Besucher haben an den verschiedenen Veranstaltungen der Reihe teilgenommen: an Lesungen, Vorträgen, Stadtrundgängen und künstlerischen Aufführungen. Nicht eingerechnet in die Besucherbilanz sind die vielen Interessenten, die sich bei einem Bummel an der Nordfassade der GALERIA Kaufhof die Schaufenster-Ausstellung zur Geschichte des „Tietz“ in Wuppertal angesehen haben. Das Schaufenster zeigt Objekte, Schriftzeugnisse und Bilddokumente, die von Privatpersonen aus Wuppertal und Umgebung stammen und leihweise zur Verfügung gestellt wurden. Weil immer wieder Neugierige kamen und schauten, wurde die Ausstellung in Abstimmung mit der Geschäftsführung der GALERIA Kaufhof um zwei Wochen bis zum 14. Mai verlängert.

Spitzenreiter in der Gunst des Publikums waren der Vortrag des Berliner Historiker Götz Aly über „Gleichheit, Neid und Rassenwahn“ und natürlich die Warenhaus-Revue „Es liegt in der Luft“ von Mischa Spoliansky aus den 1920er Jahren. Sie wurde zwischen Dessous und Damenoberbekleidung erst nach Geschäftsschluss in der 1. Etage des Kaufhofs von Studierenden der Musikpädagogik an der Uni Wuppertal aufgeführt. „Diese witzig-spritzige Revue hätten wir gern ein zweites Mal aufgeführt, die Resonanz war überwältigend, aber das war leider aus organisatorischen Gründen nicht möglich“, so Dr. Ulrike Schrader, die Leiterin der Begegnungsstätte Alte Synagoge. Für sie ist das Konzept der zweiwöchigen Veranstaltungsreihe voll aufgegangen: „Ich glaube, es ist uns gelungen, die jüdische Geschichte von Wuppertals traditionsreichstem Kauf- und Warenhaus ins Bewusstsein zu bringen, die verschiedenen Aspekte der Warenhaus- und Konsumkultur zu vermitteln und zugleich den Blick zu schärfen für den herausragenden Beitrag, den innovative und weitsichtige jüdische Unternehmer wie der Firmengründer Leonhard Tietz (1849-1914) zum wirtschaftlichen Aufstieg des Wuppertals, aber auch ganz Deutschlands geleistet haben.“ Für Herbst 2012 ist die Publikation einer kleinen illustrierten Broschüre zur Geschichte des Gebäudes und von „Tietz“ in Wuppertal geplant.

An der Veranstaltungsreihe wirkten mehrere Kooperationspartner mit, u.a. der Bergische Geschichtsverein, GALERIA Kaufhof und die Uni Wuppertal. Gefördert wurde die Reihe u.a. von der Familie Mittelsten Scheid, der Stiftung Erinnerung Verantwortung Zukunft und dem Förderverein der Begegnungsstätte Alte Synagoge

Kontakt und weitere Informationen: www.alte-synagoge-wuppertal.de

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