12.11.2024evangelisch wuppertal
Versöhnung statt Feindschaft
Rainer Stuhlmann hat sich in Israel für die Versöhnung zwischen Israelis und Palästinensern eingesetzt. Am Donnerstag (14.11.) ist er in Ronsdorf zu Gast.
Rainer Stuhlmann hat sich in Israel für die Versöhnung zwischen Israelis und Palästinensern eingesetzt. Am Donnerstag (14.11.) ist er in der reformierten Gemeinde Ronsdorf zu Gast.
Fünf Jahre hat Rainer Stuhlmann als Studienleiter im internationalen ökumenischen Dorf Nes Ammim im Norden Israels gelebt. Von 2019 bis 2020 vertrat er den Propst in Jerusalem (siehe Foto). Der Pfarrer kennt Land und Leute aus erster Hand. Ihre Verzweiflung und ihre Hoffnungen. Viele wollten sich nicht zu Feinden machen lassen und wünschten sich nichts sehnlicher als Frieden, sagt Stuhlmann, der mittlerweile in Rente ist.
Sein 2020 veröffentlichtes Buch „Wir weigern uns, Feinde zu sein“ trägt auch den Titel des Vortrags, zu dem die Gemeinde reformiert Ronsdorf am Donnerstag (14.11.) einlädt. An dem Abend erzählt Rainer Stuhlmann von überraschenden Begegnungen mit Menschen aus Palästina und Israel, die das Bild vom Feind hinterfragen und ein friedliches Zusammenleben für möglich halten. Denn nach dem 7. Oktober verbinde sie das Motto „Jetzt erst recht, auch wenn es viel schwieriger geworden ist!“, erklärt er.
Bewegende menschliche Schicksale
Ohne sich auf eine Seite zu schlagen, kann der Theologe von bewegenden menschlichen Schicksalen in Israel und Palästina berichten, was er aus diesen Begegnungen gelernt hat und wie sie ihm helfen, das „Land der Bibel“ und seine beiden Völker besser zu verstehen.
Ein Beispiel ist für ihn die christlich-palästinensische Familie Nassar aus Bethlehem. Ihr Motto: „Wir weigern uns, Feinde zu sein“ hat er 2020 zu seinem Buchtitel gemacht. Die Familie hatte ein „Zelt der Nationen“ auf einem kleinen palästinensischen Anwesen umgeben von israelischen Siedlungen gegründet. Eine Herausforderung, aber auch ein demonstratives Beispiel dafür, wie Konflikte ohne Gewalt und ohne Unterwerfung angegangen werden könnten, so Stuhlmann.
Von Wuppertal nach Jerusalem
Rainer Stuhlmann ist geboren und aufgewachsen in Wuppertal. Er studierte Evangelische Theologie in Wuppertal, Göttingen, Tübingen und Bonn. Stuhlmann war Gemeindepfarrer in Wuppertal und 20 Jahre in Sankt Augustin, davon zehn Jahre auch Superintendent und drei Jahre Mitglied der Kirchenleitung der Rheinischen Kirche, danach zehn Jahre Schulreferent in Köln.
Von 2011 bis 2016 lebte er als Studienleiter im internationalen ökumenischen Dorf Nes Ammim im Norden Israels. Das 1960 gegründete Dorf setzt sich für eine aktive Versöhnungsarbeit zwischen Christen und Juden, Israelis und Palästinensern ein. 2019/20 vertrat der Theologe für ein Jahr den Propst in Jerusalem.
Wir weigern uns, Feinde zu sein
Donnerstag, 14.11., 19 Uhr
Gemeindehaus reformiert Ronsdorf
Kurfürstenstraße 13
Text: Gemeinde/KK-sd
Foto: Christoph Müller, Evangelisch in Jerusalem
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