Verzeihung bitte!

Mit Theopoetin Christina Brudereck und dem Thema Vergebung schließt die Gemarker Gemeinde ihre Predigtreihe zur Barmer Erklärung ab.


Mit der bekannten Theopoetin Christina Brudereck schließt die Gemarker Gemeinde am Sonntag (01.09.) ihre Sommerpredigtreihe zur Barmer Erklärung ab. Es geht um die II. These und das Thema Vergebung.

Acht Sonntage und einen Sommer lang hat die Gemeinde Gemarke-Wupperfeld die Thesen der Barmer Theologischen Erklärung (BTE) von 1934 unter die Lupe genommen, sie mit neuen, anderen Worten entfaltet und weitergedacht. Salopp überschrieben war die Sommerpredigtreihe mit dem Titel „Was ist’s gewesen mit den Thesen? Was bleibt kleben für unser Leben?“

Am Sonntag (01.09.) findet die Reihe zum Schlüsseldokument des kirchlichen Widerstands gegen den Nationalsozialismus mit einer Predigt der bekannten Theologin und Wortkünstlerin Christina Brudereck ihren Abschluss. Unter der Überschrift „Verzeihung bitte!“ beschäftigt sie sich ab 10.30 Uhr in der Gemarker Kirche (Zwinglistraße 5) mit These II der Erklärung, die Gottes Zuspruch der Vergebung aufgreift.

Die Bedeutung „des einen Wortes“

Als Schriftstellerin, Poetin und Theologin sei sie fasziniert vom Wort und ringe immer wieder neu um „Jesus, das eine Wort“, betont Christina Brudereck. „Er hat kein einziges Buch geschrieben. Aber jedes Wort gehalten.“

Zur Person

Christina Brudereck hat evangelische Theologie in Wuppertal und Bochum studiert. Seit 2012 arbeitet sie freiberuflich als „Theopoetin“ und ist als Schriftstellerin vieler Bücher, von Romanen, Gedichten, Essays und Gebeten bekannt. Gemeinsam mit dem Pianisten Benjamin Seipel bildet sie das Duo „2Flügel“. In ihren Programmen verbindet sie Spiritualität, Kultur und Menschenrechtsfragen mit Poesie, Wortakrobatik und Musik. Mehr zu ihr gibt es auf https://christinabrudereck.de/.

Zur Bekennenden Kirche und ihrer Barmer Erklärung sagt sie: „Das eine Wort. Diese einfache Eindeutigkeit verlieh Widerstandskraft und innere Stärke.“ Und wie uns heute Zusammenhalt gelingen könne, dafür werde sie Worte der Thesen weiter dichten, schichten und kosten lassen.

Viele Aha-Momente zur BTE

Gemeindepfarrerin Martina Köster-Schneider zieht eine positive Bilanz der diesjährigen Sommerpredigtreihe. „Es hat viele Aha-Momente gegeben, denn die Thesen sind immer noch und wieder aktuell in vielerlei Hinsicht.“ So sei es etwa um die politische Haltung in der Demokratie und das Verhältnis von Christen und Juden heute gegangen.

Auch die Frage, wie die Befreiung aus gottlosen Bindungen heute Einzelne und auch die Kirche aufrichten könne, habe für Diskussionsstoff gesorgt. „Und dass die Barmer Theologische Erklärung sogar in unserem Gesangbuch steht, hat viele Besucher:innen unserer Sommerkirche überrascht.“

Die zweite These

Durch Gott seid ihr in Christus Jesus, der uns von Gott gemacht ist zur Weisheit und zur Gerechtigkeit und zur Heiligung und zur Erlösung. (1. Kor 1,30)

Wie Jesus Christus Gottes Zuspruch der Vergebung aller unserer Sünden ist, so und mit gleichem Ernst ist er auch Gottes kräftiger Anspruch auf unser ganzes Leben; durch ihn widerfährt uns frohe Befreiung aus den gottlosen Bindungen dieser Welt zu freiem, dankbarem Dienst an seinen Geschöpfen.

Wir verwerfen die falsche Lehre, als gebe es Bereiche unseres Lebens, in denen wir nicht Jesus Christus, sondern anderen Herren zu eigen wären, Bereiche, in denen wir nicht der Rechtfertigung und Heiligung durch ihn bedürften.

Text: Martina Köster-Schneider/Sabine Damaschke
Foto: christinabrudereck.de

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