VÖW-Herbstakademie, Sharing and the City, Wuppertal

Sharing Economy: Plattformkapitalismus oder alternative Ökonomie? Teilen an sich ist kein neues Konzept und in vielen Kulturen gehört Teilen auch heute noch in allen Lebensbereichen zum Alltag - nicht zuletzt als Notwendigkeit, um mit knappen Ressourcen möglichst sparsam umzugehen.

 

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Und trotzdem: Im Zuge der Digitalisierung hat Teilen auch in der zumeist individualisierten und auf Eigentum ausgerichteten westlichen Welt eine viel beachtete Renaissance erfahren. Im Rahmen der sogenannten „Sharing Economy“ werden in den letzten Jahren grundlegend neue Geschäftsmodelle, Konsum- und Angebotsmuster getestet und erfolgreich an den Markt gebracht. Plattformanbieter wie Airbnb und Uber haben damit ganze Märkte revolutioniert und sind innerhalb kürzester Zeit zu den großen Wettbewerbern ihrer jeweiligen Branche herangewachsen.

Initiativen wie Foodsharing (Teilen von Essen) oder Urban Gardening und Co-Working (Teilen von Flächen und Räumen) zeigen gleichzeitig, wie Sharing neue Communities entstehen und potentiell positive ökologische und soziale Wirkungen entfalten kann. Die Einbindung von neuen Mobilitätsangeboten wie Car Sharing und Bike Sharing ermöglichen neue, multimodale Verkehrskonzepte. Sharing verstanden als „Teilen und Teilhabe“ fördert ein Umdenken in Bezug auf Dialog- und Entscheidungsprozesse. Die genannten Beispiele haben einen gemeinsamen Nenner – sie finden auf lokaler Ebene statt.

Lebensstile, Geschäftsmodelle und Sharing-Strategien in der Stadt

Wie viele Beispiele zeigen, sind es insbesondere die Sharing Angebote auf lokaler Ebene, die Potenziale für positive soziale und ökologische Wirkungen bergen. Hier entfalten sie oftmals das Potential, den Kontext, seine Akteure und ihre Verhaltensweisen mit zu prägen. Wie kann Stadtentwicklung also im Rahmen der Sharing-Debatte aussehen? Was sind hier die Potenziale und welche Lösungen liegen eventuell genau an der Schnittstelle zwischen Sharing und Stadtentwicklung? In der diesjährigen Akademie sollen die Potentiale von Sharing in der Stadt in Bezug auf eine nachhaltigere Form des Wirtschaftens hin untersucht werden. Fragen, die bearbeitet werden sollen, sind: Welche Arten des
Sharings tragen zu einem grundlegenden Umdenken in Bezug auf den eigenen Lebensstil bei und wie wirkt sich das auf das Konsumverhalten aus? Wie können zivilgesellschaftliche Initiativen auf eigenen Beinen stehen und ihr Engagement stabilisieren oder sogar ausweiten? Inwiefern kann Sharing als „Einstiegstor“ zum nachhaltigen Wirtschaften im Unternehmen fungieren? Wie gehen Unternehmen mit dem Trend Sharing um und wie wirkt sich dies auf ihr jeweiliges Umfeld aus?

Format

Auf der Herbstakademie wechseln sich Impulse, Feldbesuche und
intensive Gruppenarbeit ab. Wuppertaler Unternehmen und Sharing-Initiativen stellen ihre Strategien und deren Wirkungen vor, ExpertInnen geben einen konzeptionellen Rahmen für eine nachhaltige Sharing Economy und deren Verknüpfung mit nachhaltiger Stadtentwicklung. Aufgabe der TeilnehmerInnen wird es sein, Sharing in seiner Vielfalt und Wirkung auf Unternehmen, Initiativen und Lebensstile anhand von Fallstudien aufzuarbeiten und sein Potential hin zu einer alternativen und nachhaltigeren Wirtschaftsweise in Städten auf kreative Weise zu erkunden. Mithilfe der Design Thinking Methodik durchlaufen sie in Teams
den Prozess von einer Problemstellung, über Nutzerbefragungen hin zu innovativen Lösungsansätzen. Die Ergebnisse werden auf einer öffentlichen Abschlussveranstaltung der Herbstakademie im Rahmen eines Sharing-Days in Wuppertal vorgestellt.

Programm & ReferentInnen

Die Herbstakademie wird in Kooperation mit der Nachwuchsgruppe der sozial-ökologischen Forschung „UrbanUp“ durchgeführt, die mit
spannenden ReferentInnen und praktischen Sharing-Aktivitäten und
Partnern ein abwechslungsreiches Akademie-Programm auf die Beine stellt. Darüber hinaus wird die Akademie von einem Rahmenprogramm begleitet, das viel Raum und Zeit bietet, mit ReferentInnen und TeilnehmerInnen ins Gespräch zu kommen.

Teilnahme & Bewerbung

Die interdisziplinäre Akademie ist offen für Studierende, AbsolventInnen, DoktorandInnen, Postdocs und PraktikerInnen aller Fachrichtungen. Es sind insgesamt 22 Plätze verfügbar. Bewerbungen mit Lebenslauf und aussagekräftigem Motivationsschreiben (max. 1 Seite) sind bis zum 30. Juli 2018
an urbanup@uni-wuppertal.de zu richten. Wir freuen uns auch über
Teilnehmende, die eigene themenrelevante Arbeiten vorstellen möchten. Bei Interesse kann ein kurzer Überblick über einen möglichen Input (Thema, Inhalt, Präsentationsform) der Bewerbung beigefügt werden. Dank der finanziellen Unterstützung durch die Christian Martin Stiftung liegt der Teilnahmebeitrag bei nur 130€ regulär/90€ ermäßigt für Mitglieder der VÖW. Im Beitrag enthalten sind Unterkunft, Verpflegung, Fahrtkosten innerhalb Wuppertals sowie die Tagungsunterlagen.

Dauer & Ort

Die Herbstakademie beginnt am Montag, den 01.10.18 um 12:30 Uhr, endet am Freitag, den 05.10.18 gegen 16 Uhr und klingt dann am Abend im Zuge des Sharing-Days informell aus. Die Veranstaltung findet größtenteils in der Silvio-Gesell-Tagungsstätte bei Wuppertal sowie bei Kooperationspartnern des Urban Up Projektes und an verschiedenen Orten des Teilens in Wuppertal statt.

Quelle: VÖW-Herbstakademie I Sharing and the City I Wuppertal

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