12.09.2012Begegnungsstätte Alte Synagoge
Von der „Allee“ zur „Adolf-Hitler-Straße“
Am vergangenen Wochenende ist der 200. Geburtstag der „Allee“ mit einem großen Fest gefeiert worden. Aus diesem Anlass bietet die Begegnungsstätte Alte Synagoge am kommenden Samstag eine Führung über die geschichtsträchtige Talsachse an. Im Mittelpunkt steht dabei der Abschnitt zwischen Landgericht und Polizeipräsidium. Geleitet wird die stadthistorische Tour von Michael Okroy.
Im April 1933 wurde ein Großteil der heutigen Friedrich-Engels-Allee von den Nationalsozialisten in „Adolf-Hitler-Straße“ umbenannt. Bereits unter Napoleon begonnen und als Heeresstraße geplant, entwickelte sich die Prachtallee seit dieser Zeit und vpr dem Hintergrund des rasch anwachsenden Verkehrs allmählich zur wichtigsten Hauptverkehrsader im Wuppertal. Während der NS-Zeit erstreckte sich die „Adolf-Hitler-Straße“ in ihrer Gesamtlänge vom Hofkamp in Elberfeld bis Alter Markt in Barmen. Im Rahmen nationalsozialistischer Stadtplanungskonzepte, die u.a. ein neues Stadtzentrum auf der Höhe des Haspel vorsahen, sollte die Allee ab dem 1939 fertiggestellten Polizeipräsidium zu einer breiten Aufmarsch- und Paradestraße erweitert werden und direkt auf den geplanten „Adolf-Hitler-Platz“ als neuer Stadtmitte zuführen.
An der heutigen Friedrich-Engels-Allee erinnern zahlreiche – und zum Teil noch erhaltene – historische Gebäude an die NS-Zeit: an Justizverbrechen, an den Straßenterror der SA, an einen berüchtigten NS-Täter, aber auch an Opposition gegen das Regime. Wichtige Stationen der Tour sind u.a. das Land- und Amtsgerichtgericht, das frühere Gewerkschaftshaus, die ehemalige Kgl. Baugewerksschule, die Pauluskirche, die frühere NSV-Zentrale und das Polizeipräsidium.
Termin: Samstag, 15. September 2012, 15.00 Uhr
Treffpunkt: Portal Landgericht, Eiland (historisches Gebäude)
Kosten: 5 €
Begegnungsstätte Alte Synagoge Wuppertal Genügsamkeitstraße 42105 Wuppertal
T.: 0202 563 2843 E-Mail: info@alte-synagoge-wuppertal.de Internet: www.alte-synagoge-wuppertal.de
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