Wärmepumpen in Mehrfamilienhäusern
Zum Beispiel bei Eigentumswohnungen mit Gasetagenheizung. Soll hier auf eine zentrale Wärmepumpe umgestellt werden, dann müssen erst mal Steigleitungen eingebaut werden, welche die Wohnungen miteinander verbinden – Wärmemengenzähler zur Abrechnung nicht zu vergessen. Dann muss im Freien ein Platz gefunden werden für das eigentliche Wärmepumpenaggregat, das die Außenluft abkühlt. Diese „Kisten“ erreichen im Mehrfamilienhaus eine nicht mehr übersehbare Größe, vielleicht sind auch mehrere davon erforderlich. Sie können auch nicht irgendwo hingestellt werden, denn die Anforderungen des Schallschutzes sind zu berücksichtigen. Wenn sich im Freien gar kein Platz findet, kommt vielleicht eine Aufstellung der Aggregate im Keller in Betracht. Dann allerdings müssen für die angesaugte Außenluft und für die weggeblasene abgekühlte Luft Kanäle gelegt werden, die je nach dem 70 cm oder mehr in der Höhe und in der Breite messen.
Wärmepumpen mit Erdsonden verbrauchen weniger Strom, für die Bohrungen wird allerdings mehr Platz gebraucht als für die bekannteren Luftgeräte.
Gerade bei Gasetagenheizungen liegt eine für die hiesige Heizkultur noch eher exotische Lösung nahe. Nämlich Luft-Luft-Wärmepumpen, die eher unter dem Namen „Klimageräte“ bekannt sind. Auf die Hauswand wird für jede Wohnung außen ein Gerät montiert, die Heizkörper können entfallen, statt dessen blasen Innengeräte warme Luft in den Raum. Hinsichtlich Energieeffizienz sind diese Geräte gar nicht so schlecht, die Anschaffung ist eher billig. Ob sich die Bewohner mit dieser Art der Heizung wohl fühlen, ob uns der Anblick von mit Wärmepumpen behangenen Hausfassaden gefällt und wie lang die Geräte halten, das wird die Erfahrung zeigen. Apropos Erfahrung: Leider gibt es kaum Praxisbeispiele von Wärmepumpen in Altbauten. Wer ein solches Haus in Wuppertal kennt, kann sich gerne bei mir melden, dann organisiere ich eine Besichtigung.
Denn, dass langfristig Wärmepumpen auch in Mehrfamilienhäuser einziehen werden, muss nicht bezweifelt werden. Pioniere werden zeigen, wie so etwas umgesetzt werden kann.
Ob die Wärmepumpe eine preisgünstige Lösung wird, entscheiden die Preise für Erdgas einerseits und Strom anderseits – über die Entwicklung dieser Preise innerhalb der Lebensdauer der Wärmepumpe gibt es zwar Spekulationen, doch sicher keine verlässlichen Garantien. Eins aber steht fest: Wärmepumpen müssen sehr sorgfältig geplant und ausgeführt werden: Passen die vorhandenen Heizkörper? Sollte vorher das Haus gedämmt werden? Wo werden die Gerät aufgestellt, wie die Leitungen verlegt? Wie wird die Wärmepumpenheizung im laufenden Betrieb überwacht und die Einstellungen optimiert? Als ob das nicht schon kompliziert genug wäre, müssen sich Gemeinschaften mit Wohnungseigentümern zudem noch auf eine gemeinsame Lösung einigen.
Wer es genauer wissen möchte und sich mit anderen Eigentümern über dieses Thema austauschen will, ist eingeladen zum Vortrag „Wärmepumpen in Mehrfamilienhäusern“ am 15. Juni um 19 Uhr in der Volkshochschule Wuppertal. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
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