Wann ist eigentlich Mätensingen?

Das Mätensingen ist ein vor allem im Bergischen Land verbreiteter Brauch. Aber wann findet er eigentlich statt?

Vor einigen Tagen erreichte uns in der Katholischen Citykirche Wuppertal eine immer wieder auftretende Frage: Wann ist eigentlich Mätensingen? Zu dieser Frage hat Dr. Werner Kleine vor längerer Zeit einen Beitrag in Weblog der Katholischen Citykirche Wuppertal „www.kath-2-30.de“ geschreiben, den wir hier gekürzt wiedergeben:

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Das Mätensingen ist eng an uralte kirchlich liturgische Traditionen gebunden, die ihrerseits jüdische Wurzeln haben. So beginnt im Judentum der neue Tag bereits mit dem Sonnenuntergang, weil es im sogenannten ersten Schöpfungsbericht schon beim ersten Tag und danach auch bei den anderen Tagen heißt:

„Es wurde Abend, es wurde Morgen: erster Tag“ (Genesis 1,5)

Der Tag beginnt biblisch gesehen also mit dem Abend.

Dieser Tradition folgend findet das Mätensingen also immer (!) am 10.11., also dem Vorabend des Martinstages statt. Der Martinsabend ist folglich der 10.11. und nicht der 11.11. (das ist dann der Martinstag) – und der fällt in diesem Jahr auf einen Sonntag.

Ähnlich verhält es sich übrigens mit dem Nikolausabend; das ist der 5.12., der Nikolaustag dann der 6.12.. (ähnlich heißt es ja auch in dem Lied „Nikolaus, komm in unser Haus“: Die Kinder freuen sich auf den Nikolausabend, weil am nächsten Tag dann die Geschenke unter dem Tisch liegen). Auch der Heilige Abend (24.12.) ist der Vorabend des eigentlichen Weihnachtsfestes (25.12.). Und die Osternacht ist die Nacht vor dem Ostersonntag.

Die Liste könnte jetzt beliebig weitergeführt werden. Diese Beispiele sollten allerdings genügen.
Übrigens geht auch der vor allem im Rheinland neu aufkommende, in seiner Tradition aber im katholischen Irland verwurzelte Halloween-Brauch hierauf zurück. Es ist ja dann All Hallows Evening: Der Abend vor dem Allerheiligenfest.

Link zum Originalbeitrag: www.kck42.de/maetensingen

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