01.04.2012

Was macht eigentlich ein Oberbürgermeister?

Drei Veranstaltungen innerhalb von vier Stunden, und das zwischen 18 und 22 Uhr – für den Oberbürgermeister Peter Jung ist das Alltag. Unser Redakteur hat ihm einen Abend lang über die Schulter geschaut.

Es ist 17 Uhr. Ort: Der erste Sitzungssaal im Rathaus. Grund meiner Anwesenheit: Ein Neubürgerempfang. Was ich hier mache: Den Oberbürgermeister treffen, um ihn den Rest des Abends zu begleiten und so seinen Alltag kennenzulernen.

Es sind etwa 50 sogenannte „einbürgerungswillige“ Menschen gekommen. Wie ich von Mitarbeitern im Rathaus erfahre, werden die Neubürgerempfänge regelmäßig abgehalten, etwa drei- bis viermal im Jahr. Normalerweise seien allerdings etwa zehn Leute weniger anwesend, jemand habe wohl bei der Planung nicht ganz aufgepasst.

Diese Überbesetzung kümmert Peter Jung, der kurz nach meiner Ankunft eintrifft, nicht. Im Gegenteil: Er freue sich darüber, dass so viele Bald-Wuppertaler gekommen seien, sagt er. Vor der Überreichung der offiziellen Urkunden an die neuen Mitglieder der Stadt, hält er eine kleine Rede, während derer er gegen einige schreiende Kinder ankommen muss.

Am Ende gibt es für alle Kleinen mit der Urkunde noch ein Tuffi-Stofftier. Die Erwachsenen bekommen einen Beutel mit Gutscheinen und Infomaterial zur Stadt sowie eine Kompaktausgabe des deutschen Grundgesetzes überreicht. Nachdem der offizielle Teil der Veranstaltung beendet ist, gibt es noch die Möglichkeit für Interviews und Fotos mit dem Oberbürgermeister.

Zu spät dran
Vor seinem nächsten Termin hat sich Peter Jung etwas Zeit für ein Interview genommen, das hier bereits im Rahmen einer siebenteiligen Serie veröffentlicht worden ist. In dessen Verlauf erfahre ich, dass es für das Oberhaupt der Stadt schnell auch hektisch werden kann – während der Beantwortung der vierten Frage fällt ihm auf, dass wir eigentlich schon längst zur Stadthalle hätten aufbrechen müssen…

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