01.04.2022Claudia Otte
Wegfall der Corona-Regeln: Krisenstab appelliert an Eigenverantwortung beim Infektionsschutz
Oberbürgermeister Uwe Schneidewind, Krisenstabsleiter Johannes Slawig und Gesundheitsdezernent Stefan Kühn bedauern diese Entwicklung: „Angesichts der hohen Ansteckungszahlen hätten wir die Maskenpflicht in Innenräumen und generelle Zugangsregeln gerne noch beibehalten.“ Der Wegfall dieser einfachen und von der großen Mehrheit der Bürger akzeptierten Schutzmaßnahmen ausgerechnet vor den Osterferien sei angesichts der Inzidenzwerte nicht zu rechtfertigen und gerade den Beschäftigten in den Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen und Gesundheitsämtern nur schwer zu vermitteln. „Wir appellieren daher jetzt ganz besonders an die Eigenverantwortung jedes einzelnen: Bleiben Sie achtsam und rücksichtsvoll, um sich selbst und andere nicht zu gefährden und das Virus einzudämmen.“
Aktuell infizieren sich täglich alleine in Wuppertal mehrere Hundert Bürger neu mit Corona, viele mit durchaus schweren Krankheitsverläufen. Die Fälle verteilen sich über alle Altersgruppen. Auch Bereiche der kritischen Infrastruktur haben sehr hohe Krankenstände zu verzeichnen. „In dieser Phase darf das Auslaufen des Infektionsschutzgesetzes nicht zu dem Gefühl führen, die Pandemie sei überstanden; das ist sie nicht“, betonen Schneidewind, Slawig und Kühn. „Jetzt entscheidet das individuelle Verhalten über den Schutz der Menschen, für die Corona eine echte Gefahr darstellt.“
Stadtverwaltung bleibt bei Regeln für den Dienstbetrieb
Die wichtigsten Regeln im Dienstbetrieb der Verwaltungshäuser bleiben daher über den 2. April hinaus bestehen: Auch nach dem Wegfall der 3G-Zugangsregel bleiben Besucher verpflichtet, Termine zu vereinbaren und in den Gebäuden eine FFP2-Maske zu tragen. Dies gilt ebenfalls beim Eintritt in die städtischen Bäder. Das Standesamt richtet die Größe der zulässigen Personenzahl bei Trauungen an der Größe der Trausäle aus, damit die Abstandsregel von 1,5 Metern eingehalten werden kann. „Es bleibt bei den restriktiveren Regeln zum Schutz unserer Mitarbeiter und der Bürger“, so Krisenstabsleiter Johannes Slawig.
Quelle: Stadt Wuppertal
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„Angesichts der hohen Ansteckungszahlen hätten wir die Maskenpflicht in Innenräumen und generelle Zugangsregeln gerne noch beibehalten.“
Herr Schneidewind muss dann klar kommunizieren, was für ihn „hohe Ansteckungszahlen“ sind, unter welcher Kennzahl er Lockerungen für besser angebracht hält und aus welchem Grund die Zahlen welchen Wert nicht überschreiten dürfen.
Der Anteil der COVID19-Patienten auf Wuppertaler Intensivstationen liegt aktuell bei 5 % (lt. corona-in-zahlen.de) und fällt daher als Grund schon mal aus.
Mittlerweile hat jeder mehrere Coronakranke in seinem Bekanntenkreis und kaum einer davon hat Schlimmeres als mittelschwere Erkältungssymptome, wegen der vor 3 Jahren sicher niemand eine FFP2-Masken aufgesetzt oder Eingangskontrollen akzeptiert hätte.
In Wuppertal haben sich mittlerweile knapp 100.000 Menschen mit dem Virus infiziert. Bleibt der Inzidenzwert bei 1300, stecken sich wöchentlich 4600 weitere Menschen an. Bis die restlichen 260.000 Wuppertaler infiziert sind, vergeht also rechnerisch immer noch über ein Jahr.
Wenn der Wegfall der Maskenpflicht zu steigenden Ansteckungszahlen führt, wird der Zeitraum kürzer ausfallen. Wenn nicht, hat die Maskenpflicht sowieso jeden Zweck verloren.