Wie alt werden eigentlich Wärmepumpen?

Bei klassischen Heizungen für Erdgas oder Heizöl gibt es Erfahrungswerte, wie lange diese halten. Laut Norm sind es 20 Jahre.

Weil sich die real existierenden Anlage jedoch nicht immer an die Normen halten, können die Kessel auch schon mal nach zehn Jahren zetern oder nach 40 Jahren immer noch geflissentlich ihren Dienst tun. Übrigens, die weit verbreitete Annahme, dass alle 30 Jahre alten Heizungen entsorgt werden müssen, trifft nicht zu, das ist aber ein anderes Thema.

Hier und heute geht es um die Lebensdauer von Wärmepumpen. Fragt man die Norm, wird bei diesen ebenfalls von 20 Jahren ausgegangen. Nach vielen Gesprächen mit Fachleuten haben wir den Eindruck, dass Wärmepumpen mit Erdsonden deutlich länger halten als Luft-Wärmepumpen. Die in der Erde eingegrabenen Sonden funktionieren sicher sehr viele Jahrzehnte und die eigentlichen Aggregate sind bei Erdwärmepumpen weniger Belastungen ausgesetzt als bei Luftwärmepumpen.

Warum sollte eine Sonden-Wärmepumpe also nicht deutlich länger als zwanzig Jahre ihren Dienst tun? Ob auch eine Luft-Wärmepumpe bei guter Pflege – dazu gehört zum Beispiel das Sauberhalten des Luftweges – älter als 20 Jahre werden kann, ist am Beginn des jetzigen Wärmepumpenbooms nur schwer einzuschätzen. Auf der anderen Seite erreichten uns Nachrichten von Luft-Wärmepumpen, die schon im zweiten Winter nicht mehr zuverlässig funktionieren. Eine Wärmepumpe in der Schweiz wiederum hat sage und schreibe 63 Jahre lang das Rathaus in Zürich beheizt und ist noch heute als Museumsstück zum Vorführen betriebsbereit.