25.11.2024N. Bernhardt
WSW: Goldener Blitz für die langlebigste Stromverschwendung
Foto: Die Station KLUSE mit Dauerbeleuchtung auf zwei Ebenen.
Dunkel war’s, die Station schien helle,
lichtverschmutzt die weite Flur,
als ein Hochwasser blitzeschnelle,
in die Technikgrube fuhr.
Dann war’s monatelang dunkel,
die Station im Betrieb gesperrt,
leises Geunke mit lautem Gemunkel,
ob man den Schalter vergessen hat.
Seit Einweihung der Schwebebahnstation Kluse 1997 brennen alleine in der Lampenleiste oberhalb jedes Bahnsteigs neun Leuchtstofflampen mit je 63 Watt. Würden diese in der nächtlichen Betriebspause zwischen 23.30 und 5 Uhr ausgeschaltet, könnte man alleine bei dieser einen Station jährlich rund 2.300 Kilowattstunden Strom einsparen. Das ging nach dem Hochwasser zwischen dem 15. Juli 2021 bis zum 24. Januar 2022 ja auch (Foto unten).
Aus der Gerüchteküche unkte es, man habe beim Bau der Station Kluse vergessen, zwei Lichtschalter für die beiden Ebenen einzubauen. Wenn dies stimmt, kann man die Station nur durch Rausdrehen der Sicherungen komplett stillegen. Warum seit außer nach dem Hochwasser nachts das Licht seit 27 Jahren auf der Bahnsteigebene leuchtet, wissen nur die WSW.
Geht doch auch: Varresbecker Straße
Foto: Die Station VARRESBECKER STRASZE (links) und ZOO/STADION (rechts) mit abgeschalteter Beleuchtung auf der Bahnsteigebene.
Die Zugangsebene der Stationen Varresbecker Straße und Zoo/Stadion dienen als Ersatz für die vergammelten Wupperbrücken [1]. Irgendwie klappt das bei der letzteren noch nicht: Während die Durchgangsebene in Varresbeck die vergammelte und bereits abgerissene Wupperbrücke Gasanstalt ersetzt, ist der Zugang zum Zooviertel als Ersatz für die ebenfalls vergammelte und gesperrte Alte Zoobrücke noch nicht möglich.
Luftnummer: Das Projekt „Lampenfieber“
Das 2003 großspurig angekündigte Projekt „Lampenfieber“ [2] war bereits bei der Einweihungsfeier ein Reinfall und fand spätestens mit der Abschaltung 2018/19 „aus Sicherheitsgründen“ [3] sein stilles Ende. Zwischen Kluse und Ohligsmühle wurde mit „Lichtaktien“ [4] für 140.000 Euro eine Gerüstbeleuchtung installiert, die mit der fahrenden Schwebebahn die Farbe wechseln sollte. Da aber die Schwebebahn während der Einweihungsfeier am 26. Juli 2003 gar nicht fuhr, fiel die Hauptattraktion der Feier sprichwörtlich ins Wasser.
In der Präsentation [2] steht: „Die Schwebebahn wird mit Bürgerunterstützung dauerhaft illuminiert und dadurch ihre Einzigartigkeit herausgehoben.“ – Zitat aus [4]: „Die Bewerbung der Schwebebahn-Beleuchtung ist eine Daueraufgabe, der wir uns jeden Tag und über Jahre hinaus stellen werden.“
Diese „Daueraufgabe“ sieht dann so aus, daß man auf Dauer die Beleuchtung still und leise aufgibt. Ganz im Sinne der vom Rat verabschiedeten „Resolution zum Klimanotstand“ [5]: Das nächtliche Abschalten der Beleuchtung in den Stationen spart Strom und kostet null. (Bleibt zu hoffen, daß die Resolution nicht selber als Nullnummer endet.)
Foto: Die Station LANDGERICHT, bitte künftig ohne Licht. Detail am Rande: Offiziell heißt die Straße „Eiland“ (Impressum Landgericht: Eiland 1, Amtsgericht: Eiland 2) und die Brücke „Martin-Gauger-Brücke“ und nicht „-straße“. [6]
Quellen und Verweise
[1] Alte Zoobrücke, in: Wikipedia
https://de.wikipedia.org/wiki/Alte_Zoobr%C3%BCcke
Die Wupperbrücke Gasanstalt/Tiergartentreppe, in: „BUGA-Drahtseilakt statt Hängebrücke“
[2] Präsentation „Lampenfieber“, Anlage zu TOP 2, Ausschuss für Stadtmarketing – 21.05.2003,
https://ris.wuppertal.de/getfile.asp?id=21077
https://ris.wuppertal.de/si0057.asp?__ksinr=1537
[3] VO/1241/19: Gerüstbeleuchtung der Schwebebahn
https://ris.wuppertal.de/vo0050.asp?__kvonr=23517
[4] VO/1262/03, „lampenfieber“ – Schwebebahnbeleuchtung – Sachstandsbericht
https://ris.wuppertal.de/vo0050.asp?__kvonr=1914
[5] VO/1235/19: „Resolution zum Klimanotstand“, Klimaschutz in Wuppertal
https://ris.wuppertal.de/vo0050.asp?__kvonr=23508
[6] Wikipedia: Martin Gauger,
https://de.wikipedia.org/wiki/Martin_Gauger
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