Abriss des Seniorentreffs Bromberger Straße unwirtschaftlich und unsozial
„20.000 Euro reichen nach Berechnung der Verwaltung aus, um das Objekt Bromberger Straße 28 für die zahlreichen ehrenamtlichen Gruppen mindestens für die nächsten fünf Jahre flott zu machen. Die Kosten für einen Abriss beziffert die Verwaltung in 2018 dagegen auf 80.000 Euro. Wenn man die übliche Preissteigerung berücksichtigt und die Kosten für die Ausstattung des noch zu findenden Alternativstandortes hinzurechnet, macht ein Abriss allein schon aus wirtschaftlichen Gründen keinen Sinn. Ganz zu schweigen von dem Signal, dass man damit an die Menschen im Quartier senden würde“ so Ulrike Fischer, stellv. Ausschussvorsitzende im Betriebsausschuss APH/KiJu.
„Hier leisten zahlreiche ehrenamtliche Gruppen eine großartige, teilhabeorientierte Arbeit für die Quartiere Sedansberg, Rott und Hatzfeld. Das belegen auch die Besucherzahlen von mehr als 4300 Personen im Jahr. Vor allem für die Seniorinnen und Senioren ist der Treff an diesem Standort wichtig und darf nicht einfach für eine kleine Grünfläche geopfert werden“, erklärt Servet Köksal, stellv. Fraktionsvorsitzender und Mitglied im Betriebsausschuss APH/KiJu.
„In der letzten Sitzung des Betriebsausschusses APH/KiJu beantragte das sogenannte ‚Kernbündnis‘ aus CDU und GRÜNE den ersatzlosen Abriss des Seniorentreffs und der Herrichtung einer Grünanlage an dieser Stelle, falls bis zum Beginn der Abrissarbeiten kein vergleichbares Objekt gefunden wird. Wohl wissend, dass die Wahrscheinlichkeit, eine vergleichbare Immobilie im Quartier zu finden, de facto gegen Null geht. Das wurde den Ausschussmitgliedern sehr deutlich erläutert. Die Verwaltung hat in den letzten drei Jahren 25 Objekte in Augenschein genommen und sehr intensiv gesucht. Trotzdem ist es nicht gelungen, hinsichtlich Barrierefreiheit, Größe, ÖPNV-Anbindung, Außenfläche und Parkplatzsituation eine vergleichbare Immobilie zu finden. Angestoßen durch den gemeinsamen Antrag von SPD, Die Linken und WFW hätten wir jetzt die Chance gehabt, das ehrenamtliche Engagement im Quartier zu stärken. Stattdessen befinden CDU und GRÜNE, man könne ja einfach noch ein bisschen weitersuchen und wenn man nichts findet, ersatzlos abreißen. Diese Argumentation ist in keiner Weise nachvollziehbar“, fährt Servet Köksal fort.
„Multifunktionale Immobilien dieser Art sind Mangelware in diesem dicht besiedelten Quartier. Das Objekt an der Bromberger Straße ist baulich intakt, wenn auch nicht hübsch, und kann mit verhältnismäßig wenig Mitteln wieder hergerichtet und den ehrenamtlich tätigen Gruppen zur Verfügung gestellt werden. Laut Aussage der Verwaltung liegen sogar Anfragen weiterer Gruppen vor, die händeringend Räumlichkeiten dieser Art suchen und bislang nicht fündig wurden. Aus diesem Grunde schlagen wir den Erhalt der Begegnungsstätte vor und werben nach wie vor für unseren gemeinsamen Antrag“, so Ulrike Fischer abschließend.
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