29.03.2012

Alle sparen Strom – Wuppertal lässt das Licht an

Am 31. März findet weltweit die „Earth Hour“ statt. Deutschlandweit beteiligen sich mehr als 80 Städte. Wuppertal nicht. Warum eigentlich, hat sich unsere Autorin gefragt.

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Kommentare

  1. Christian Lindemann sagt:

    Ich gebe zu, von dieser Aktion namens „Earth Hour“ erstmalig erfahren zu haben. Und wahrscheinlich geht es vielen hunderttausenden von Elektrizitätsnutzern ganz ähnlich. Ich befürchte, daß die meisten unter ihnen von dieser Aktion jetzt und vielleicht auch zukünftig sehr angetan sein werden. Wenn bekannte Naturschutzorganisationen wie der WWF und sogar der Präsident der Vereinten Nationen solch etwas unterstützen, wenn die ganze Welt mitmacht, dann muß es ja gut und sinnvoll sein. Doch ist es das wirklich?

    Noch vor nicht ganz zwei Monaten wiesen uns allerlei Energie-Experten, insbesondere die der marktführenden Elektrizitätsversorgungsunternehmen, eindringlich darauf hin, daß es hierzulande künftig durchaus schon mal zu einem sogenannten Blackout, also einem großflächigen Ausfall der Netzspannung, kommen könne. Anlaß für die Warnungen waren die sehr kalten Wochen im Februar mit entsprechend höherem Bedarf an Heizenergie als gewöhnlich. Später hieß es zwar, man exportiere trotz der Abschaltung mehrerer Kernkraftwerke und trotz der Vernachlässigung des Netzausbaus immer noch elektrische Energie in unsere Nachbarländer, was ein wenig beruhigen mag. Und außerdem kam und verging ja die Kälteperiode nicht besonders schlagartig.

    Aber was passiert in unserem Elektrizitätsnetz, wenn so, wie jetzt durch diese weltweit konzertierte Aktion gewünscht, _zeitzonenweise_ die bis dahin relativ gut planbare Abnahme an elektrischer Energie innerhalb weniger Minuten abrupt reduziert wird und kurz darauf vermutlich ebenso radikal wieder ansteigen wird? Sicherlich arbeitet das Elektrizitätsnetz gewissermaßen auch als Puffer, doch kann dies meiner Meinung nach nur für regional begrenzte Ausfälle (beispielsweise einen Trafobrand im Kraftwerk, eine zeitweise Windpark-Abschaltung oder ähnlich kleine Abschaltungen) gelten.

    Machen wir uns nicht zu wenig Gedanken über mögliche Folgen?

    Auch wenn es zynisch klingt: Ich finde es gut, wenn sich beispielsweise Wuppertal nicht an der „Earth Hour“ beteiligt. In der Hoffnung, daß ausreichend viele Elektrizitätsnutzer von dieser Aktion bisher noch nichts mitbekommen haben und somit das Netz nicht komplett kollabieren wird.

    Mir erscheint es als viel sinnvoller, generell weniger elektrische Energie zu verbraten – im eigenen Haushalt, bei der kommunalen Straßenbeleuchtung und vielem mehr.

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