25.04.2024SPD-Ratsfraktion
Appell ans Land NRW: Frauenberatung auskömmlich finanzieren
„Die wichtigen Angebote der Frauenberatungsstelle, die unter anderem anonyme und kostenfreie Beratung bei häuslicher und sexualisierter Gewalt umfassen, wird mehr gebraucht denn je: Im Vergleich zum Jahr 2022 hat sich die Zahl derer, die die Angebote der Frauenberatungsstelle in Wuppertal im Jahr 2023 wahrgenommen haben, mehr als verdoppelt, auf fast 2000.“
Die Stadtverordnete Susanne Giskes, ebenfalls Mitglied im Ausschuss für Gleichstellung und Antidiskriminierung, ergänzt: „Das sind erschreckende Zahlen. Dass die Frauenberatungsstelle nur anteilig, zu 82 Prozent, durch das Land finanziert wird, entwickelt sich zu einem echten Problem. Zwar kommt auch ein Zuschuss von der Stadt Wuppertal – und zusätzlich haben wir uns im Haushalt 2024/25 erfolgreich für einen weiteren Zuschuss für das Frauenhaus eingesetzt – aber diese Zuschüsse können die größer werdende Finanzierungslücke nicht schließen. Die weiteren Fehlbeträge müssen von der Frauenberatungsstelle über Spenden, Fördermittelanträge usw. akquiriert werden. Wertvolle Zeit, die in die Akquise von Mitteln und Verwaltung fließt, geht zulasten des Beratungsangebots. Ergebnis sind unter anderem heute schon Wartezeiten bis zu drei Wochen in der Wuppertaler Frauenberatungsstelle, bis die hilfesuchenden Frauen einen Beratungstermin erhalten. Und das bei stetig steigender Nachfrage nach Beratungen. In der Konsequenz werden aufgrund der mangelhaften Finanzierung weitere Beratungsstunden abgebaut oder gar Personalstellen gestrichen werden müssen, immer mehr gewaltbetroffene Frauen und Mädchen könnten dann vor verschlossenen Türen stehen.“
Yannik Düringer abschließend: „Die Frauenberatungsstellen haben seit Bestehen nie eine kostendeckende Regelfinanzierung erhalten, auch die jetzigen Kostensteigerungen und Tariferhöhungen werden durch das Land nicht refinanziert, die Schere zwischen der Landesfinanzierung und den tatsächlichen Personal- und Sachkosten wird immer größer. Wir stellen uns daher hinter die Forderung, die auch aus der Wuppertaler Frauenberatungsstelle kommt und die Frauenberatungsstellen landesweit betrifft: Das Land muss die Finanzierung an die gestiegenen Bedarfe und Kosten anpassen und eine auskömmliche Finanzierung der Hilfe für gewaltbetroffene Frauen und Mädchen sicherstellen! Weitere Kürzungen der wichtigen Angebote der Frauenberatungsstelle können und dürfen wir uns auch gesellschaftlich nicht leisten.“
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