13.06.2014Georg Sander
Ausnahmezustand im Meldeamt: OB Jung bittet die Bürger um Entschuldigung
Die aktuellen Zustände im Einwohnermeldeamt (EMA), wo Kunden der Stadt bis zu sechs Stunden anstehen müssen oder überhaupt keinen Termin bekommen, sei „mehr als ärgerlich“ und mache ihn „sehr betroffen“, lässt Oberbürgermeister Peter Jung die Bürger wissen. Als Ursache für die derzeitige Situation führt er den saisonbedingt lebhaften Publikumsandrang und den hohen und nicht vorhersehbaren Krankenstand an. Der Verdruss bei den betroffenen Menschen sei verständlich, weil man von der „Verwaltung als kundenorientiertem Dienstleister zurecht einen schnelleren Service erwarten“ dürfe. Den Beschäftigten im EMA bescheinigt Jung, „hervorragende Arbeit“ zu leisten und an der Grenze ihrer Kräfte zu agieren. Die Bediensteten der Stadt setzten alles daran, so viele Besucher wie möglich zu bedienen.
„Die momentane Lage […] stellt alle Beteiligten zurzeit täglich vor große Herausforderungen und ruft Unannehmlichkeiten hervor, für die ich Sie herzlich um Entschuldigung bitten möchte“, schreibt der Oberbürgermeister auf der Homepage der Stadtverwaltung. Die Schwierigkeiten im EMA müssten im Nachgang genau analysiert werden um die Organisation in dem Amt so zu ändern, dass solche Probleme zukünftig nicht mehr auftreten. Den zuständigen Amtsleiter sieht Jung offenbar nicht als Verantwortlichen für den Schlamassel – ihm dankt er stellvertretend für alle EMA-Mitarbeiter, „die vor Ort bei allen Schwierigkeiten tagtäglich ihr Bestes geben!“
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Foto: motograf / pixelio.de
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Mit der Betroffenheit des Oberbürgermeisters und seinem Empfinden, dass die Zustände im EMA mehr als ärgerlich sind, tritt noch keine Verbesserung ein.
Auch müssen die Probleme jetzt sofort angepackt werden, nicht erst „im Nachgang“.
Dass die Mitarbeiter des EMA tagtäglich ihr Bestes geben, steht außer Frage- aber an mehreren Tagen hintereinander zu nachtschlafender Zeit anzustehen und dann doch keine Wartemarke mehr zu erhalten, ist weder eine Herausforderung noch eine Unannehmlichkeit für die Beteiligten, sondern eine Bankrotterklärung der Verwaltung. Der „Fisch stinkt immer vom Kopf her“…..