20.08.2014Klaus Lang
B 7 Sperrung: Luisenstrassen- Öffnung schafft zusätzliche Probleme
In den letzten Tagen wird als Maßnahme gegen die KFZ-Staus rund um den Robert-Daum-Platz immer wieder die Öffnung der Luisenstraße in die Diskussion gebracht. Wir halten diese Maßnahme aber nicht nur für ungeeignet, sondern erwarten die Schaffung neuer und zusätzlicher Probleme.
Der KFZ-Verkehr funktioniert an dieser Stelle nicht, weil zu viele Fahrzeuge sich durch den „Flaschenhals“ der unteren Briller Straße hindurch zwängen. Schon bisher besteht eins der Probleme darin, dass Fahrzeuge aus vier Richtungen auf die eine Fahrspur drängen. Bei einer Öffnung der Luisenstrasse käme eine fünfte Richtung hinzu, ohne dass sich an der Leistungsfähigkeit der Engstelle irgend etwas verändert.
Verändern würde sich allerdings die Situation in Luisenstraße und Deweerth’schem Garten. Die Aufenthaltsqualität im Dewerthschen Garten sinkt erheblich. Der Übergang für Fußgänger und Radverkehr über die Briller Straße Richtung Nützenberger Straße ist schon heute eng und unübersichtlich. Wenn die PKW aus der Luisenstraße auf die Briller Straße drängen, wird es für die kreuzenden unmotorisierten Verkehrsteilnehmer höchst unangenehm. Radverkehr wird auf der Luisenstraße, Wuppertals einziger Fahrradstraße, wird noch schwieriger als bisher.
Schon vor der Sperrung der B 7 haben wir darauf hingewiesen, dass es ein falsches Konzept ist, den PKW-Nutzern zu suggerieren, man könne alle Bereiche rund um die Innenstadt von überall erreichen. Die gigantischen Umleitungsschilder und städtische Veröffentlichungen erwecken aber genau diesen Eindruck. Es wäre weit sinnvoller, die Menschen nur in die Parkbereiche auf der Seite zu orientieren, auf der man sich gerade befindet. Andere Umleitungen müssen viel weiträumiger ausgeschildert werden, z. B. aus Westen kommend bereits ab der Varresbecker Straße über den Otto-Hausmann-Ring.
Und nur am Rande wieder einmal der Hinweis: Mit dem Fahrrad ist die Innenstadt eben so gut zu erreichen wie Ziele jenseits des Baufeldes. Fahrzeitverlängerungen gegenüber dem Stand vor der Sperrung sind uns bisher nicht bekannt geworden.
Weiter mit:
Als Anwohnerin der Luisenstraße und leidenschaftliche Befürworterin eines einzigartigen und von Jung und Alt belebten Innenstadtgartens unterstütze ich die von Ihnen angeführte Argumentation gegen die Öffnung der Luisenstraße in allen Punkten. Vielen Dank dafür.
Mit freundlichen Grüßen
Anke Kalbfuß
Die Argumentation ist unseres Erachtens auch stichhaltig. Wir werden in den nächsten Tagen als ADFC Wuppertal auch Lösungsansätze für die Führung des Autoverkehrs im Bereich Robert – Daum – Platz/ Briller Str. und Luisenstraßenviertel veröffentlichen. Die gibt es nämlich, man muss auch manchmal querdenken!!