B7-Sperrung: Noch ein Gutachten

Im Zuge der Sperrung der B7 in Elberfeld hat es schon einige Gutachten, Erhebungen und Umfragen gegeben. Jetzt kommt eine neue Expertise hinzu.

Im Februar hatte die Industrie- und Handelskammer (IHK) beim Verkehrsexperten Dr. Frank Weiser ein Gutachten zur Sinnhaftigkeit einer B7-Sperrung in Auftrag gegeben. Das Ergebnis: Besser die Talachse drei Jahre vollständig abriegeln, anstatt sie über fünf Jahre hinweg nur teilweise zu sperren. Nach der Veröffentlichung der Expertise hatte sich die Kammer auf die Seite der Sperrungsbefürworter geschlagen.

Baustelle Schild Baustellenschild Verkehrsschild

Ein Dreivierteljahr und viele Staus später hat sich gezeigt, dass die aktuelle Situation in Elberfeld alles andere als zufriedenstellend ist. Die IHK führte eine Umfrage durch und will den rund 300 Rückmeldungen entnommen haben , dass viele Händler und Gastronomen seit der Sperrung der B7 mit massiven Kunden- und Umsatzrück­gängen zu kämpfen haben. Die Kammer forderte Sofortmaßnahmen, die der Oberbürgermeister entgegen dem Rat seiner Fachverwaltung auch anordnete. Kurz darauf veröffentlichte die Stadtverwaltung jedoch die Ergebnisse einer Frequenzmessung, die die Umfrage der IHK zu widerlegen schien: Trotz B7-Sperrung seien nicht weniger Passanten in Elberfeld unterwegs als zuvor.

In Anbetracht der anhaltenden Proteste gegen die Abriegelung der Talachse und sich widersprechender Eindrücke haben Stadt und IHK nun beschlossen, dass  „der aktuelle Zustand überprüft und neu bewertet werden“ soll. Die Kammer hat deshalb ein Gutachten in Auftrag gegeben, um die Verkehrssituation in Elberfeld zu untersuchen.

Fest steht jedoch schon jetzt, dass es keine baulichen Veränderungen geben wird. Diese wären wegen des gerade anlaufenden Weihnachtsgeschäfts kontraproduktiv, wird Oberbürgermeister Peter Jung in einer Pressemitteilung aus dem Rathaus zitiert.

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Quelle: Stadtverwaltung

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Kommentare

  1. Ulrike Mös sagt:

    Das schlimmste kommt noch, nicht nur, dass nach 3 Jahren 30 % der Einzelhändler unter einer Verkaufsfläche von 1000 m² verschwunden sind, wir werden auch noch mit einer Architektur bestraft, für die der Architekt eigentlich seine Zulassung entzogen bekommen müsste. Er scheint sich verkauft zu haben. Welches Hühnchen hat der Investor mit Wuppertal zu rupfen, dass er uns als Mieter Primark zumutet und solch eine verantwortungslose Architektur? Eigentum verpflichtet, so Art. 14, GG. Hier geht mein Vorwurf an die Lehre: Was bringt Ihr eigentlich den künftigen Architekten und Städtebauern bei?

  2. 300 Rückmeldungen bei der IHK, 238 bei einer Petition für mehr ÖPNV, Fuß- und Radverkehr zur Bewältigung der B7-Sperrung.
    https://www.change.org/p/peter-jung-st%C3%A4rken-sie-den-%C3%B6pnv-und-den-fu%C3%9F-und-radverkehr-zur-bew%C3%A4ltigung-der-b7-sperrung

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