Bauvorhaben am Döppersberg

CDU-Fraktion wird Investorenprojekt zustimmen

Fraktionsvorsitzender Michael Müller äußert sich im Vorfeld der heutigen Sondersitzung des Rates zum Bauvorhaben am Döppersberg:
„Nach intensiven Beratungen am gestrigen Abend, Gesprächen mit den Architekten und Verantwortlichen von Chapman Taylor und dem Investor Signature Capital sowie den Vorberatungen im gestrigen Ausschuss ist die CDU-Fraktion einmütig davon überzeugt, dass dieses Vorhaben eine städtebauliche Aufwertung Wuppertals bedeutet. Deshalb werden wir der Verwaltungsvorlage in der heutigen Ratssitzung zuzustimmen.
Wuppertal erhält mit der Neugestaltung des Döppersbergs ein repräsentatives Eingangstor zur Innenstadt. Die Investitionen von Signature Capital in Höhe von über 50 Mio. € umfassen nicht nur das Geschäftsgebäude, sondern auch den Bau der Geschäftsbrücke, den Bau einer Tiefgarage, den Umbau des Köbo-Hauses und den Bau von Einzelhandelsgeschäften in der Mall. Das ohnehin schon umfangreiche und attraktive Einzelhandelssortiment in Wuppertal wird durch diese Investitionen künftig noch vielfältiger und wird zusätzliche Kunden an die Stadt binden.
Wir gehen davon aus, dass der potenzielle Ankermieter „Primark“ seine Selbstverpflichtungen nicht nur in Deutschland, sondern vor allem auch in den jeweiligen Produktionsländern einhält. Hierzu zählen u.a. bautechnische Überprüfungen der Fabriken ebenso wie regelmäßige Kontrollen der Zulieferer auf Einhaltung der Arbeits- und Sozialstandards vor Ort. Die derzeit einseitig geäußerte Kritik an „Primark“ hält die CDU-Fraktion für unangemessen. Der potentielle Ankermieter „Primark“ ist bereit, in einen offenen Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern einzusteigen, sobald die Verhandlungen mit dem Investor zu einem einvernehmlichen Abschluss gebracht worden sind.“

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Kommentare

  1. Sehr geehrter Herr Müller, sehr geehrte LeserInnen,

    „Wir gehen davon aus“ – das ist naiv. Die Reihenfolge ist falsch. Normalerweise legt man erst die Voraussetzungen und Vertragsbedingungen fest . Erst danach wird unterschrieben. In der Zukunft irgendetwas wünschen oder „davon ausgehen, dass…“ zeugt von keinerlei Verbindlichkeit. Wenn es wichtig ist, dann müssen Sie sich das Gewünschte vorher schriftlich bestätigen lassen.

    Die WDR Reportage zu Primark vom Dezember 2014 (aufrufbar in der WDR Mediathek) habe ich Ihnen persönlich schon empfohlen. Dort war sehr interessant zu hören, dass Primark dem WDR für Fragen eben nicht zur Verfügung stand – trotz mehrfacher Bemühungen. Erst Fakten schaffen und dann mit den Bürgern in einem sogenannten offenen Dialog treten „sobald die Verhandlungen mit dem Investor zu einem einvernehmlichen Abschluss gebracht worden sind“ – das ist scheinheilig und falsch herum. Das hätten Sie vor der Abstimmung am 10.02.2015 machen müssen!

    Zu Ihrer jetzigen Äußerung im Artikel „Die derzeit einseitig geäußerte Kritik an Primark hält die CDU-Fraktion für unangemessen.“ möchte ich selbsterklärend aus Ihrem Brief vom 21.01.2015 zitieren:
    „Die Art und Weise, die dieser Textilhersteller seine Waren im Ausland produzieren lässt und zu welchen Preisen diese an die Konsumenten verkauft werden, wird auch in unserer Fraktion kritisch gesehen – jedoch sind die Einflussmöglichkeiten der Kommunalpolitik nur sehr gering und müssen über andere Steuerungsinstrumente bzw. auf anderen politischen Ebenen erfolgen. Nicht zuletzt entscheiden auch die Konsumenten, wo Sie Ihre Waren kaufen.“

    Lesenswert sind auch die beiden Artikel in der überregionalen Zeitung „Die Welt“ vom 25.+28.01.2015, die existierende Probleme auch in Deutschland mit dem Geschäftsmodell von Primark aufzeigen:

    So funktioniert billig:
    http://www.welt.de/print/wams/wirtschaft/article136743002/So-funktioniert-billig.html

    So funktiniert das Modell des Ramschladens Primark
    http://www.welt.de/wirtschaft/article136863118/So-funktioniert-das-Modell-des-Ramschladens-Primark.html

    Diese Informationen dürften Ihnen auch vor der Abstimmung bekannt gewesen sein. Unter http://www.w-fragen.de finden Sie weitere Informationen zum Investorenprojekt am Döppersberg.

  2. Sehr geehrter Herr Müller, sie nennen es ein representatives Eingangstor.
    Ich nenne es ein schreckliches „Eigentor“

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