13.02.2017Rainer Spiecker
Berliner Platz braucht Video-Überwachung
Nach einem Messer-Überfall auf einen 44-jährigen Mann am Berliner Platz am Samstag erneuert der Wuppertaler CDU-Landtagsabgeordnete Rainer Spiecker seine Forderung nach Video-Überwachung an dieser Stelle. „Offenbar bekommen Stadt und Polizeiführung das Problem hier nicht in den Griff, denn immer wieder kommt es hier zu solchen Überfällen. Die Bürger fühlen sich verunsichert, gehen nicht mehr gerne über den Platz. Eine Video-Überwachung könnte sicher dazu beitragen, dass potenzielle Täter abgeschreckt werden“, so der CDU-Politiker. Er fragt sich, warum es in der Landeshauptstadt Düsseldorf möglich sei, gezielt Video-Überwachung einzusetzen (Foto) und in Wuppertal nicht. Spiecker weiter: „Das Argument der Video-Gegner, durch eine solche Überwachung könnten keine Straftaten verhindert werden, zieht nur bedingt, denn potenzielle Täter überlegen sich sicher zweimal, hier zuzuschlagen, wenn es Videokameras gibt. Und zur Aufklärung von Straftaten können die Videos ganz sicher beitragen.“
Weiter mit:
Es ist ja sehr amüsant, dass die konservative bergische Phalanx wie üblich Jahrzehnte braucht, um Trends in europäischen Großstädten (ich meine damit richtige Großstädte) aufzuspüren und beispielsweise Sicherheitskameras zu fordern. Mit diesem Wunsch hinken die Leutchen aber auch schon wieder fast zehn Jahre hinter der in der Überwachungshauptstadt London getroffenen Feststellung her, dass diese Kameras ineffizient sind, dafür aber enorm viel Geld in den Sand setzen. Dieses Geld ließe sich auch einsetzen für – nun ja, etwa für echte Polizeipräsenz an Brennpunkten wie dem Berliner Platz.
Ich fühle mich mit Kameraüberwachung definitiv sicherer. Insbesondere an solchen Plätzen, vor allem Abends. Das es zu spät kommt finde ich nicht. Hauptsache es kommt.
Absolut dafür!
Eine Videokamera kommt dem Opfer aber niemals zu Hilfe. Sie produziert nur Msaterial für die allabendlichen Nachrichtensendungen. Auch die Überwachung Unbeteiligter darf niemals zum Normallfall werden.
Ich habe nichts dagegen, als Unbeteiligter „überwacht“ zu werden…
Videoüberwachung dient der Sicherheit (oder zumindest dem Sicherheitsgefühl), definitiv jedoch der Aufklärung.
Was auch angeblich gegen Straftaten hilft: Vorratsdatenspeicherung, Bargeldverbot, Grenzzäune.
Noch mal zum Mitdenken: Videoüberwachung verhindert keine Straftaten, es verdrängt sie lediglich an eine andere Stelle. So wie Junkies.
Zum Nachdenken:
Es wird bei Ihnen eingebrochen. Nachbar´s Videoüberwachung filmt zufällig die Täter. Dies könnte maßgeblich zur Aufklärung beitragen. Hätten Sie dann so viel Anstand und würden das oben geschriebene wiederholen, d.h. auf die Auswertung der Videoüberwachung verzichten? Oder würden Sie dann eine Ausnahme machen, weil es ja Sie betroffen hat?
Im Zweifel, oder bei einem guten Anwalt des Einbrechenden, darf das Material nicht verwendet werden.
Finanziell ist Videoüberwachung Bullshit. Das sind ja nicht nur die Kameras, die einmal gekauft werden müssen, das sind nicht nur die Räume für die Überwacher – das sind auch Kosten für die Datenübertragung – die Dienstleister (z.B. Telekom) verdienen sich mit langfristigen Verträgen goldene Nasen. Das somit langfristig gebundene Geld wäre in Prävention und Nachbarschaftsarbeit viel besser angelegt, denn gesellschaftlich ist Videoüberwachung auch Bullshit. Es ist doch ohnehin so, dass bestimmte Milieus (CDU-Wählern bspw.) den Platz ohnehin meiden. Denn der Berliner Platz hat einen Erholungswert, der unterhalb jeder Nachweisgrenze ist. Für dieses Milieu gilt, dass die Aufenthaltsqualität in Wuppertaler Straßen im eigenen Auto am höchsten ist.
Und den den Kameras Ausgelieferten gucken andere beim Nasebohren und Bierdosenöffnen zu. Vielleicht pisst auch mal wer in die Wupper. Grandios.