Caritas unterzeichnet Klima-Appell

Für den Caritasverband Wuppertal/Solingen gehörte Caritasdirektor Dr. Christoph Humburg jetzt zu den 80 Erstunterzeichnern aus dem Bereich der Katholischen Kirche, die in einem dringenden Appell die politisch Verantwortlichen in Deutschland auffordern, "endlich die Klimaschutzbremsen zu lockern".


„Die Politik muss verlässliche Rahmenbedingungen schaffen, die es unseren Organisationen möglich machen, den eigenen CO2-Fußabdruck zu verringern. Wir sind bereit, Klimaschutz konkret umzusetzen, die notwendigen Veränderungen anzugehen und gemeinsam an einem Strang zu ziehen. Doch noch existieren zu viele hemmende Rahmenbedingungen und Unklarheiten, die einen effektiven Klimaschutz massiv ausbremsen“, sagt Dr. Christoph Humburg.

Die unterzeichnenden katholischen Führungspersonen fordern unter anderem eine Sanierungsoffensive für soziale Einrichtungen und öffentliche Gebäude. Caritasdirektor Dr. Humburg denkt da zum Beispiel an große Gebäude wie die Altenheime. „Für den Caritasverband Wuppertal/Solingen geht es bei notwendigen Sanierungs- und Renovierungsarbeiten an und in unseren drei Altenzentren immer auch um Energiesparmaßnahmen und Ressourcenschonung. Für eine umfassende energetische Modernisierung fehlen uns aber die finanziellen Mittel. Das können wir ohne ausreichende öffentliche Förderung nicht stemmen, obwohl wir unter Klimaschutzaspekten ganz klaren Bedarf sehen.“

Auch eine Beschleunigung der Mobilitätswende gehört zu den Forderungen des Appells. Konkret werden die sofortige Einführung eines Tempolimits und in der Verkehrspolitik eine Priorisierung des Schienen-, Fuß- und Radverkehrs gefordert.

Gemeinsam mahnen die Unterzeichner des Appells an, dass die Transformation zur Klimaneutralität die soziale Gerechtigkeit befördern müsse. Dazu Caritasdirektor Dr. Humburg: „Zum Klimaschutz, der allen nutzt, gehören deshalb Investitionen zur Wärmedämmung auch in günstige Wohnungen und Sozialwohnungen und ein besserer und langfristig günstiger ÖPNV. Die reichsten zehn Prozent der Deutschen verursachen 15-mal mehr Klimaschäden als die ärmsten zehn Prozent der Deutschen. Gleichzeitig sind es die Ärmsten, die von Klimaschäden am meisten betroffen sind, weil sie häufig in schlecht gedämmten Wohnungen leben, sich schlechter vor den Folgen des Klimawandels schützen können und besonders durch schlechtere Wohnlagen von Umweltverschmutzung betroffen sind. Deshalb: Wer viel Geld hat, muss viel Klima schützen. Die Menschen, für die die Caritas einsteht, fliegen schon heute nicht um die Welt, sie wohnen nicht in großen Wohnungen mit hohem Energieverbrauch, weil sie sich all das nicht leisten können. Sie haben kein Auto, sie nutzen bereits Bus und Bahn. Wer von Armut betroffen ist, hat durch Klimaschutz nichts zu befürchten, sondern viel zu gewinnen.“

Der Appell im Wortlaut: http://www.wirsindbereit.net/Appell/

 

Anmelden

Kommentare

Neuen Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert