05.02.2024Bea
„CCS: Breites Umweltbündnis warnt vor gefährlichem Irrweg“
CCS für unvermeidbare Treibhausgase. So las es sich zunächst.
Dann ging „unvermeidbar“ verloren? Zumindest sieht es so aus.
Carbon Capture and Storage“ (CCS)
Mit „Carbon Capture and Storage“ (CCS) soll Treibhausgas abgefangen, unterirdisch deponiert oder wiederverwendet werden. Die Fossilindustrie verkauft dieses Verfahren als „Lösung“ für die Klimakrise – doch es ist nur eine Scheinlösung, die die Gesellschaft viel Zeit und Geld kostet, während Öl und Gas weiter ausgebeutet werden. So vergrößert CCS sogar den Klimaschaden. Wie das?
Carbon-Management Strategie kurz vor Veröffentlichung
Die Carbon Management Strategie der Bundesregierung steht kurz vor der Veröffentlichung. Ganze 40% der Fördergelder für die Dekarbonisierung der Industrie sind für CCS vorgesehen.
Teurer Irrweg CCS
Carbon Capture and Storage (CCS) ist eine Scheinlösung, kein Klimaschutz! Gemeinsam mit einem breiten Bündnis warnen auch wir vor diesem Irrweg und fordern stattdessen den schnellstmöglichen Ausstieg aus fossilen Energien, eine sozial gerechte Energiewende und ökologischen Klimaschutz.
🚨 Umweltverbände und Bürgerinitiativen warnen vor diesem Irrweg! 🚨
📌 CCS bindet die Industrie auch in Zukunft an Öl und Gas und stärkt so weiter die Macht fossiler Konzerne. Damit stellt CCS eine lebensverlängernde Maßnahme für die Fossilindustrie dar. Milliardensummen an Fördergeldern werden in CO2-Abscheidung, -Transport und -Verpressung versenkt, statt erneuerbare Energieträger und Energieeffizienz auszubauen.
📌 Die Langzeitdeponierung von verpresstem CO2 im Untergrund ist riskant. Das CO2 droht wieder auszutreten und der Umwelt zu schaden. Zukünftige Generationen werden durch die CO2-Deponien belastet, die dauerhaft überwacht werden müssen.
📌 CCS gefährdet Trinkwasser, zerstört Landschaften, erfordert viel Energie und birgt Risiken wie Erdbeben, Giftablagerungen und Versalzung des Grundwassers.
📣 Das Ausruhen auf dem falschen CCS-Versprechen verhindert den Ausstieg aus fossilen Energien, die Energiewende und den Umbau der Industrie zu einer ressourcenschonenden Kreislaufwirtschaft.
Fazit
Es ist keine gute Idee, den Ausstieg aus fossilen Energien zu verschleppen, während man sich auf Versprechen genau der Konzerne verlässt, die mit der Ausbeute von Öl und Gas gigantische Profite machen.
Deshalb warnen wir – gemeinsam mit einem breiten Bündnis von Umweltverbänden und Bürgerinitiativen – vor diesem gefährlichen Irrweg.
Wir wissen, wie es geht:
- Der Ausbau der erneuerbaren Energien,
- Vermeidung von Emissionen
- und Ökologischer Klimaschutz
sind sofort umsetzbare, dauerhafte Lösungen, die funktionieren.
Quelle: Initiativen-übergreifende Medieninformation vom 30.1.2024
Vertiefend: Pressespiegel, Hintergrund-Fundstellen:
„Gefährlicher Irrweg“: Umweltverbände warnen vor CO₂-Speicherung im Boden (tagesspiegel.de)
CO2-Endlager spalten Öko-Szene (fr.de)
Klimakrise: Bündnis warnt vor CO₂-Speicherung im Boden für den Klimaschutz | ZEIT ONLINE
Oberirdischer Streit über unterirdische CO₂-Endlager (klimareporter.de)
Ergänzend kurz zur Erinnerung der Vorlauf, gerne zum Nachlesen und Anschauen
- Koalitionsvertrag: CCS nur für „unvermeidbares“ CO2
- 1/2023 Antrag pro Carbon Management Strategie
https://dserver.bundestag.de/btd/20/053/2005350.pdf - Politische Debatte der Bundestags-Fraktionen
https://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2023/kw04-de-carbon-capture-930056 - Sachverständigen-Anhörung mit der sehr treffenden Frage von Lisa Badum, Bundestags-Abgeordnete für B90/Die Grünen und EE-Expertin, sinngemäß: Lassen Sie uns bitte die richtige Reihenfolge einhalten: erst Kreislaufwirtschafts-Strategie und dann – nur für den unvermeidbaren Rest – Carbon-Management Strategie.
https://www.bundestag.de/ausschuesse/a25_klimaschutz_und_energie/anhoerungen/955804-955804
BMWK-PM vom 5.2.2024 zur zwischenzeitlich veröffentlichten Kraftwerks-Strategie:
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Der Bezug zu Wuppertal erschließt sich leider weder aus dem Titel noch aus dem Text.
Den Bezug zu Wuppertal sehe ich hier: diese teure und riskante neue Infrastruktur zahlen wir alle – auch als Wuppertaler*innen – mit unseren Steuergeldern, Ca. 40% der bundesweiten Dekarbonisierungs-Förderung ist schon eine Hausnummer oder? Jeder Euro kann nur einmal ausgegeben werden und steht dann für klimaverträgliche Infrastruktur nicht mehr zur Verfügung…