12.04.2018HVD-Wuppertal
Dem Humanismus auf der Spur
Der soll beim Verständnis der Grundgedanken helfen, aber auch davor bewahren, Thesen aus dem Begründungszusammenhang zu reisen. Der Diskussion wird ein kurzer Überblick zu Leben, Werk und Wirkung vorangestellt und es wird kurz in den Text und seine Aussagen eingeführt. Bei der Auswahl der Texte gibt es weder eine Chronologie noch eine Systematik.
Es fallen aber einige Leitbilder auf. Zum einen finden sich vor allem in den Diskussionen immer wieder religionskritische Argumente. Am deutlichsten ist dies natürlich bei Ludwig Feuerbach ausgeprägt, der mit seiner Projektionsthese den religiösen Begründungszusammenhang umdreht: Nicht Gott hat den Menschen nach seinem Ebenbild geschaffen, sondern der Mensch hat in Gott seine eigenen Wesenszüge gelegt. Zum anderen verweisen die Texte auf eine Begründung der menschlichen Freiheit.
Noch in Auseinandersetzung mit und in Abgrenzung von einem christlichen Menschenbild formuliert der frühe Humanist Pico della Mirandola die Begründung der menschlichen Freiheit aus dessen Unergründlichkeit heraus und setzt sie in direkten Zusammenhang mit der Verantwortung des Menschen für seine Handlungen. In klarer Absetzung zu Martin Luther erklärt auch Erasmus von Rotterdam, dass der Mensch einen freien Willen und einen gewissen Handlungsspielraum hat. Auch ein Blick ins 20. Jahrhundert wurde schon gewagt. Hier muss das Menschliche nicht mehr gegen ein christliches sondern gegen ein naturalistisches Menschenbild verteidigt werden.
Bis zum Sommer trifft sich der Lesekreis weiterhin am 3. Donnerstag im Monat um 19 Uhr im Atelier, Hofaue 51, Wuppertal. Interessierte sind jederzeit auch ohne Anmeldung willkommen. Unsere Themen:
19. April – Camus: Der Mythos des Sisyphos
17. Mai – Marx: Philosophisch-Ökonomische-Manuskripte
21. Juni – Diderot: Philosophische Gedanken
19. Juli – Jaspers: Bedingungen und Möglichkeiten eines neuen Humanismus
Informationen und Texte:
HVD-Wuppertal@gmx.de
www.HVD-Wuppertal.de
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