24.06.2016kulturforum
DER ISLAM UND DER WESTEN. Mehr gemeinsam, als wir denken?
DER ISLAM UND DER WESTEN
Mehr gemeinsam, als wir denken?
Westliche Zivilisation und islamische Werte im Jahr 2016
mit
Prof. Muhammad al-Habash (Professor für Islam- und Koranstudien, Abu Dhabi University)
Dr. Christoph Humburg (Caritasdirektor Caritasverband Wuppertal / Solingen)
Moderation: Helge Lindh
Veranstalter: SPD Wuppertal in Kooperation mit der CityKirche Elberfeld und dem Caritasverband Wuppertal / Solingen
Muhammad al-Habash war vor dem Exil in die Emirate die populärste Gestalt der Erneuerungsbewegung eines moderaten Islam in Syrien und zudem als Unabhängiger Mitglied des Parlaments. Er gilt als einer der profiliertesten Vertreter des als „gemäßigt“ und „modern“ umschriebenen Islam im Nahen Osten. Seit vielen Jahren ist das Verhältnis von Islam und Westen das zentrale Motiv seines wissenschaftlichen und publizistischen Schaffens. Dank der Vermittlung eines in Wuppertal lebenden syrischen Geflüchteten haben wir die einmalige Chance, ihn in Wuppertal zu erleben. Im Vortrag und im gemeinsamen Gespräch mit Caritasdirektor Dr. Christoph Humburg werden wir die höchstaktuelle und brisante Frage „Der Islam und der Westen – Mehr gemeinsam, als wir denken?“ beleuchten.
Das Verhältnis der Weltregionen zueinander, insbesondere das Verhältnis von Islam, Christentum und Judentum, ist in den letzten Jahren zu einem der kontroversesten Themen der Gegenwart geworden und wird den öffentlichen Diskurs im 21. Jahrhundert mitbestimmen. Wir müssen feststellen: Im Zuge der terroristischen Anschläge der jüngsten Zeit, der Fluchtbewegungen, der Schwerpunktsetzungen in rechtspopulistischer Rhetorik, der Kriege und Konflikte im arabischen Raum und Nahen Osten, der Integrationsdebatten und Flüchtlingsdiskurse ist das Thema „Islam“ zu einem der heißdiskutierten der Gegenwart geworden. In einer Zeit voller Missverständnisse, Halbwissen und Konfrontation setzen wir uns differenziert und sachlich mit diesen Fragen auseinander und haben keinen Grund, dem intensiven Gespräch und Dialog aus dem Weg zu gehen
Schon 2005 schrieb Kristin Helberg auf Qantara.de, einem Internetportal der Deutschen Welle, das den intellektuellen Dialog mit der Kultur des Islam praktiziert: „Im Islamischen Studienzentrum, einem kleinen Institut in einer ausgebauten Damaszener Privatwohnung, empfangen Habash und seine Mitarbeiter fast täglich westliche Besucher, um mit ihnen über den Islam zu diskutieren: amerikanische Wissenschaftler, deutsche Bundestagsabgeordnete, österreichische Reiseveranstalter, aber auch interessierte Touristen. […] Dann interpretiert der Islamgelehrte den Inhalt und beantwortet Fragen. Nach dem Verhältnis zu Syriens Christen, der Stellung der Frau, dem Umgang mit ,Abtrünnigen‘, also Leuten, die vom Islam zu einer anderen Religion übergetreten oder Atheisten geworden sind. Die Besucher kennen die heiklen Themen im Islam, sie sind Bildungsreisende Mitte 50, interessiert, kritisch, gut vorbereitet. […] Die Kernfrage sei, wer den Koran wie auslege, sagt Habash. Er selbst fordert eine Interpretation aus der jeweiligen Zeit heraus, flexibel ohne beliebig zu sein. Zum Beispiel in Sachen Demokratie. ,Ich bin überzeugter Demokrat‘, so Habash, ,deshalb ordne ich den Islam der Demokratie unter, nicht umgekehrt.'“
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