17.08.2020

Der Weg ins Verkehrschaos: Umweltspur auf B7

Eine Umweltspur, wie sie unter anderem in Düsseldorf eingerichtet worden ist, lehnen wir auf der B7 ab. Gerade im Teilbereich Friedrich-Engels-Allee, zwischen Loh und Haspel, werden die Nachteile einer Umweltspur auf der B7 besonders deutlich.

„Eine Umweltspur, wie sie unter anderem in Düsseldorf eingerichtet worden ist, lehnen wir auf der B7 ab. Gerade im Teilbereich Friedrich-Engels-Allee, zwischen Loh und Haspel, werden die Nachteile einer Umweltspur auf der B7 besonders deutlich. Hier sind 30.000 bis 40.000 Fahrzeuge pro Tag unterwegs. Im direkten Austausch vor Ort haben wir das Thema ‚Umweltspur B7’ mit der Fachverwaltung erneut erörtert. Dabei wurde nochmals deutlich, dass mit rund 20.000 Fahrzeugen pro Tag die maximale Frequenz für zweistreifige Straßen erreicht ist. Da in Unterbarmen keine leistungsfähigen Ausweichstrecken parallel zur B7 vorhanden sind, würde eine Umweltspur in diesem Bereich Wuppertal in ein Verkehrschaos stürzen. Hier ist auch zu berücksichtigen, dass die Nord-Süd-Verbindungen erhebliche Behinderungen dadurch erfahren würden“, erklärt Sedat Ugurman, verkehrspolitischer Sprecher, bei einem Vor-Ort-Termin an der Friedrich-Engels-Allee.

Volker Dittgen, Vorsitzender des Verkehrsausschuss, ergänzt: Die Talachse ist eine der wichtigsten Verkehrsachsen in unserer Stadt. Für Kraftfahrzeuge, den ÖPNV und für den Radverkehr. Bereits vor anderthalb Jahren haben wir eine attraktive und leistungsfähige Radverkehrsverbindung über die Strecke Unterdörnen, Hünefeldstr., Hardtufer und Hofkamp vorgeschlagen und beantragt. Hierzu hat das Kernbündnis aus CDU und Grünen rumgeeiert und die Beratungen verschleppt. Eine Umweltspur auf der B7 würde auf Grund der vorgenannten Rahmenbedingungen die Grundsätze des Lärm- und Klimaschutzes konterkarieren.“

Klaus Jürgen Reese, SPD-Fraktionsvorsitzender, führt abschließend aus: „Die Wuppertalerinnen und Wuppertaler wollen wissen, was nach der Kommunalwahl auf der B7 passiert. Deshalb muss sich hierzu auch der schwarz-grüne OB-Kandidat positionieren! Eine solche Frage kann nicht unmittelbar nach der Wahl entschieden werden. Während die Grünen sich bereits klar für eine Umweltspur ausgesprochen haben, wartet Wuppertal auch noch immer auf eine klare Aussage der CDU. Hier erwarten wir auch von Jörg Herhausen, Fraktionsvorsitzender und verkehrspolitischer Sprecher der CDU, eine klare Aussage.“

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Kommentare

  1. Susanne Zweig sagt:

    Die verkehrsarme Ferienzeit wäre eine gute Gelegenheit für Befürworter und Gegner gewesen, mit einer provisorischen Umweltspur die Auswirkungen auf den Verkehr einfach mal in der Praxis zu sehen.

    „Attraktiv“ und „leistungsfähig“ ist jedenfalls das Gegenteil von dem, was die Radverkehrsverbindung über Hünefeldstr. & Co (die es ja schon gibt und deswegen weder vorgeschlagen noch beantragt werden muss) zu bieten hat. Die ursprüngliche Idee dieses „Talachsenwegs“ stammt noch aus dem Jahr 2007, und es ist ernüchternd, dass nach der zwischenzeitlichen Fertigstellung der Nordbahntrasse 2014 und des neuen Radverkehrskonzepts 2019 im Rathaus immer noch an diesem alten Hut herumdiskutiert werden soll.

  2. Talbürger sagt:

    Wie schön, die SPD als Realitäts-Partei zu erleben! Andere haben diesen Sinn für die Fakten augenscheinlich verloren: Die Wahrnehmung der B7 als überbreite Trasse mit 8 – 10 Spuren am Döppersberg vernebelt einigen dann doch die Sicht: 350.000 Menschen hängen quasi an dieser einen 4-spurigen Straße, und dann soll die noch um 50% gemindert werden? Und der Verkehr durch Hünefeldstr., Wittensteinstraße usw. mit Tempo 30 und Verkehrsberuhigungs-Hubbeln gleiten? Soll dann auch die Neumarktstraße und Friedrich-Ebert-Str. herhalten?
    Ganz im Gegenteil ist es möglich, über diese Nebenstrecken den Fahrradverkehr zu führen (die Steigungen der Wittensteinstr. mal ignoriert – gibt ja Pedelecs), ojhne dass diese dadurch leiden, und es sind kaum Umwege für den Radler.
    Verstehe einer die CDU, dass sie diesen Wahn mitmacht. Sind sie jetzt nicht nur – potenziell kritische – Koalitionäre der Grünen, sondern komplett geistig fusioniert?

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